Sonntag, 22. Juli 2012

Wort zum Sonntag

Das möchte ich grade noch schreiben:
Ich denke, dass wenn ich so einen Actiontag mit so dermaßen vielen wunderwunderschönen Erlebnissen habe, mir genau das auch Kraft gibt, dafür, dass ich irgendwann mal wieder ARBEITEN kann ... . Weil ich denke schon, dass es eine Leistung für 'uns Burnoutler' ist, solche Actiontage gut zu überstehen. ok, wobei ich nach wie vor einen Bonus habe, weil Fridolin einfach pflegeleicht ist.

Denn ich bemerke schon eine Wesensänderung in mir. Früher waren solche Tage Normalität. Immer was los. Ok, nicht immer Vollgas, schon auch moderat. Aber nie ein Sich-gehen-lassen, keine Selbstaufgabe. An Fred's Seite habe ich mit massiver Unterstützung meiner Mutter mich heimlich, still und leise in die Couch-Potato-Pummel-Friederike verwandelt, die nicht mehr sie selbst war. Weit von sich selbst entrückt. Ein fettes Etwas, das sich selbst nicht mehr ertragen konnte, selbstunsicher bis zum geht-nicht-mehr etc etc. Vollschlank bin ich jetzt auch nicht. Aber ich mag mich gerne. So wie ich eben nun mal bin. ja, sind schon manchmal noch Krisen. Aber im Großen und Ganzen.

So, grad noch mit Hannes telefoniert. Er war auch auf einem Fest mit einem ehemaligen Arbeitskollegen.  Also ich freu mich für ihn.
Wenn Hannes keine Lust auf Kinderführung hat morgen ... dann habe ich eben weniger Zeit für ihn, weil Fridolin musste die letzten Jahre und Monate und Wochen genug zurückstecken, dieses ist SEIN und UNSER wochenende, und ich werde unsere Pläne nicht nicht nicht ändern. Fertig aus. Das bin ich ihm schuldig. Ja, meine Schuld. Ich habe mich viel zu oft fast selbst aufgegeben, indem ich mich nach allen anderen gerichtet habe, aber nicht das Selbstbewusstsein hatte, dass sich Andere auch mal nach mir richten können. Und Fridolin hatte drunter zu leiden, Fridolin musste zurückstecken, auch für Hanne's Sohn und für Hannes. Hey Jude. Mir mein Versagen ins Bewusstsein zu rücken, macht mich traurig. Schrott-Mutter. :-( Auch wenn mir klar ist, dass ich das längst wieder gut gemacht habe durch andere Dinge, und dass Fridolin der feine Kerl ist, der er ist.

Außerdem wollte ich noch anfügen: ich bin auch stolz darauf, dass ich mein Kind niemals niemals niemals mit irgendwelchen Dingen erpressen muss a la "wenn du lieb bist, bekommst du ein Eis". Sondern dass er lieb ist, weil er weiß, wann's drauf ankommt. Klar darf er auch mal ausflippen. Kind muss ja auch seine Grenzen erfahren etc etc blabla. Ich mag diese braven Kinder nicht, die immer und immer streben und brav sind, gute noten, aalglatt, ihren Eltern nie nie nie Sorgen machen. Macht mich aggressiv sowas. Nicht neidisch. jedenfalls ... bin ich in der komfortablen lage, dass ich mein Kind belohnen kann, und das auch tue, wenn ICH das möchte, und nicht, wenn es bettelt, oder wie im Beispiel oben, dass ich eine Belohnung in Aussicht stellen muss, damit es dies oder jenes tut. Er tut, was er tut, weil er selbst versteht, weil er schlau ist. Und dann belohne ich ihn. Ich lasse mich nicht gern erpressen.

So. Das war das Wort zum Sonntag. Bin aber immernoch in Partystimmung irgendwie. Hö. Kräfte sparen, morgen habe ich nochmal Sohni-Tag und am Montag bin auch ich zuständig.

Grüßle, und guts Nächtle,
Friederike