Mittwoch, 25. Juli 2012

Illusionen

frida erscheint mir mit einem mal in wieder einem ganz anderen licht.
herr klavier ist ... spitze!

ich kam mir im vergleich zu tatsächlich körperlich misshandelten kindern immer so glücklich vor.
mit einem mal fällt alles in sich zusammen. aua aua aua.
was frida tat und tut, war und ist stellenweise keinen deut besser. diese erkenntnis tut weh.
auch ich bin ein misshandelter mensch. erkenntnis - aua.
ich dachte immer, eine glückliche kindheit gehabt zu haben. dass sie das über weite strecken nur war, wenn ich mich als 'schuldige' vor frida selbst kaputt gemacht habe - wenn ich sie von ihrer schuld frei gemacht habe, indem ich die schuld (, die gar keine war!!!!) auf mich genommen habe, dämmert mir nun auch. wenn meine mutter befriedet war, hatte sie gute laune. das zählte. an 'schuldig-sein' kann man sich gewöhnen. hauptsache bezugsmensch nr. 1 geht es gut, dann gibt er die gute laune an mich weiter. auaaaaa.
'nur' weil ich keine direkt durch frida körperlich-sichtbaren schäden davon trage, heißt das nicht, dass ich keine wunden habe. erkenntnis - aua.
wer wunden zugefügt bekommen hat, darf traurig sein. wütend. verletzt - im wahrsten sinn des wortes.
wunden müssen versorgt werden, sonst können sie nicht heilen.

mit 14/15 jahren musste ich feststellen, dass meine eigene mutter mich die letzten 12/13 jahre lang angelogen hatte - von klein auf, seit ich denken kann. mein weltbild fiel zu einem strategisch denkbar ungünstigen zeitpunkt in sich zusammen.
ich habe mich irgendwie wieder selbst zusammengeflickt. war - mit abstrichen, den narben und wunden - ganz zufrieden über den flickenteppich.

jetzt ... mir fehlen noch immer die worte.
hannes macht das unmögliche möglich hoffentlich.

herr klavier hat mir heute zwei stunden gegeben - so gut!!
das habe ich leider erst bemerkt, als ich schon raus war. ich will mich nächste woche dafür bedanken.

auf dem weg zu ihm kam mir der gedanke, dass der schock von heute zumindest was ferdinand betrifft, gut ist. zwar schock. sitzt tief. erschüttert mich in den grundfesten. aber bringt mich einen großen schritt weiter. und gleichzeitig stellt er den eindruck, den ich mir nach dem ersten schock von meiner mutter erarbeitet habe, das bild, das ich von ihr entworfen habe, erneut in frage. nicht nur das, er zerstört das bild komplett. in eine richtung, die mich fassungslos macht.