Donnerstag, 20. Dezember 2012

Struwwelpeter

Ich habe nun zwei Schweinehunde: Norbert ist der Böse, der Gute hat noch keinen Namen. Mikey vielleicht oder Joe. Mit Fridolin der weiche Kern meiner Familie. Der harte Kern sind Fridolin (der Große) und ich.

Meine Tante hat grade einen Schwibbogen vorbei gebracht. Naja, ein selbst gebauter, kein original erzgebirgischer. Aber besser als gar keiner. Ich bin ihr dankbar. Alles ist gut, wenn nichts die Basis ist, und er ist ja nicht hässlich. Nur eben nicht original.
 
Paulina hat viel Pech gehabt im Leben. Weil sie immer alles glaubt. Da braucht nur einer kommen, und ihr das Blaue vom Himmel zu versprechen, schon schmilzt sie dahin. Als ob sie noch niemals reingesaust wäre. Und wahnsinnig gutmütig ist sie auch; richtig dusselig. Sie würde doch glatt ihr letztes Hemd opfern. Und selbst kriegt sie nie was, nicht mal 'n Blumentopf. Sie ist eben immer bei den falschen Typen gelandet, die waren allesamt vom Stamme Nimm. Der Friederich, der Friederich, das ist ein arger Wüterich.

Beschreibe das Leben, wie es ist. Ja klar: Großmutter, Mutter und Kind sitzen beisammen in der Stube hinterm Ofen.

Fred fährt jetzt Fridolin zum Fußballtraining. Ich sagte noch, dass der Trainer Bescheid gegeben habe, das letzte Training in diesem Jahr sei letzte Woche gewesen. Fred weiß es nicht, deshalb fährt er lieber hin, als mir einfach mal zu glauben. Mir, seiner erwachsenen Frau, die weiß, dass heute nichts mehr ist. Einatmen, ausatmen.

Dann ist der nächste Struwwelpeter am Horizont aufgetaucht, und Paulina schmolz wieder dahin wie Schnee im August. Aber wer sagt schon 'schade', wenn er 'scheiße' meint?!