Samstag, 8. Dezember 2012

Mit den Augen meines Sohnes

Mit den Augen meines Sohnes betrachtet, bedeutet eine Scheidung das Ende seiner Kindheit, oder?! Auch wenn ich, wenn wir beide uns bemühen werden, wird es für Fridolin verdammt schwer, sein inneres Gleichgewicht zu bewahren, wiederherzustellen. Ich werde alles dafür tun, dass er sich liebevoll von mir aufgenommen und sicher bei mir fühlt, und dass er weiß, welch zentrale Rolle er bei mir spielt.
Ich möchte nicht, dass er zu einem Chamäleon wird, dass immer nur darauf bedacht ist, sich an Fred's und meine unterschiedliche Lebensweise anzupassen ... und daran zerbricht, dass er vorsichtig sein muss, welches Geheimnis er wem erzählt, dass er 'mitspielt' um des häuslichen Frieden's Willen - welch Ironie! Ich möchte, dass er weiß, wer er ist!
Fridolin wird nicht meinen, für mich sorgen zu müssen, weil es mir gut gehen wird!
Kritisch sehe ich unter Anderem, dass er selbst herausfinden muss, was richtig und falsch ist, weil Fred und ich davon verschiedene Auffassungen haben. Oder er muss lernen, dass kein 'Das Richtige' oder 'Das Falsche' gibt - in meinen Augen nicht. Fred sieht das anders, denn er hat immer recht. Fridolin wird selbst moralische Wertvorstellungen entwickeln, und den Mut aufbringen müssen, auf sein eigenes Urteil zu vertrauen. Dabei ist meine Rolle, ihn zu stärken und zu leiten. Er wird keine Elternaufgabe erfüllen müssen.