Donnerstag, 27. Dezember 2012

Stein des Anstoßes

Hihi, da stand ich heute mit meinem fünfjährigen Sohn und den anderen Männern eben im Baumarkt ... .  Boah, Leute, ich habe SO viel Energie in mir drin, werkeltechnisch ... so viel Lust, irgendwas zu machen.

Nur noch nicht so wirklich Ideen. Hm. Vielleicht erst mal irgendein Auto für Fridolin. Wir haben heute ein bisschen Verschnittholz gekauft, das wird morgen zunichte gemacht ... . Viel besser das, als irgendwelche behandelten Hölzer. Einfach und grob. Morgen könnten wir mit einem Rennflitzer anfangen, kam mir grade. Da gibt's ordentlich was zu sägen und zu schleifen. Fehlen noch die Achsen ... .
 
Die Werkbank ist eine richtige, für Erwachsene, und steht jetzt im Kellerflur. Klar gibt's welche für Kinder auch. Aber die sind schweineteuer, und irgendwann wächst er da raus. Die hier ist für richtige Handwerker eher nicht der Hit, aber für so Hobbysachen und für ein kleines Kind allemal mehr als perfekt. Zumal sie grade mal 90€ gekostet hat. Wenn Werken bei ihm dann mal nicht mehr so in ist, mei, dann sind's 90€, und nicht eine sündhaftteure, tolle Markenwerkbank aus dem Kiga-Versand für 264 € - die im Übrigen auch nicht irgendwie BESSER ist, weil - ich habe echt gut verglichen - die nämlich genauso viel/wenig wiegt wie die, die ich für Sohni gekauft habe. Also ... . Wobei ich aber auf gutes Werkzeug geachtet habe, da kommen wir mit billig nicht weiter, soll schließlich Spaß machen!!

Mit den paar Steinen, die mir im Weg liegen, fängt der Spaß erst an ... *ironie*.
Ne, als der plöde Reifen platt war, habe ich schon paar Flüche ausgestoßen.
Genauso, als der Roller zwar angesprungen, aber dann wieder abgeschmiert ist.
Aber was soll's ... .
Zufriedenheit hängt wohl damit zusammen, dass hier nicht gestritten wird, dass die Atmosphäre einfach gut ist! Unvergiftet.
Wobei, ach ... Gedankenkarussell. Angebot, einzusteigen ist da, aber ich MUSS ja nicht mitfahren. Ausgetrickst.

Ja Fred ... Fridolin war heute so traurig, weil er sich so sehr 'zu dritt sein' gewünscht hat. Bedeutet für ihn irgendwie 'vollständig sein', komplett sein. Dabei, wenn man's bedenkt ... war er grade mal zweieinhalb, als ich aus dem Eheschlafzimmer ausgezogen bin, er hat seinen Vater und seine Mutter quasi noch NIE wirklich glücklich zusammen erlebt, seit er wirklich was mitgekriegt hat. 
Bestürzend. Dann wieder die Dreisamkeit gestern ... er genießt das so sehr, er saugt das auf!!! Er weinte heute weil wir 'nur' zu zweit waren, auch wenn er 'ohne Streit' ja auch genießt, wenn wir mit Hannes was machen, läuft er als fünfjähriger Junge in der Mitte, an beiden Händen. Als ich gesagt habe, dass wir vielleicht mit Hannes und Sohn in den Zirkus gehen, sagte er sofort, dass er dann in der Mitte zwischen Hannes und mir sitzen möchte ... . Dieses Kind schreit und schreit und schreit nach Komplettierung, nach Ganzheit, nach Geborgenheit. Bis ich Hannes kennengelernt habe, kannte er nicht, dass seine Mutter mal in den Arm genommen wird - ich, dass ich geküsst werde, dass ich anscheinend gemocht werde. Und während ich das schreibe, muss ich richtig weinen, weil mir das Geschriebene einmal mehr bewusst wird. Bevor ich 2009 aus dem Schlafzimmer ausgezogen bin, gab mir jemand mal einen Denkanstoß: "Wie soll Fridolin jemals lernen, was Liebe ist, wenn er nie sieht, dass seine Mutter in den Arm genommen und zurück-geliebt wird?!"