Montag, 27. Juni 2011

Die Entdeckung der Langsamkeit

Ich empfand den Satz "Traurigkeit macht langsam" als sinnvoll, stimmig. Schauen Sie sich doch mal in diesem Blog um ... das ist VOLL. Aber das ist nicht so voll, weil ich etwa Zeit hätte, mir was Tolles zu überlegen, was ich da rein schreibe, sondern weil an einem Tag so dermaßen viel passiert immer, dass ich mich nach Langeweile SEHNE! Langeweile und Langsamkeit. Ich weiß, dass wieder eine Zeit kommt, in der ich was schaffen werde. Für diese Dinge brauche ich Kraft. Viel Kraft. Diese Kraft habe ich im Augenblick nicht. Ich muss sie mir jetzt holen. Es fühlt sich richtig an, mich gerade zurück zu ziehen. In mir arbeitet gerade ganz viel. Und dieses, was da arbeitet, muss ich sorgsam behandeln, damit es nicht kaputt getreten wird.
So blöd das klingt ... wenn mich die ganzen Leute jetzt in Ruhe lassen, und ich meine KOMPLETT in Ruhe lassen, dann geht das hier am schnellsten vorbei. Ich liege ja immerhin nicht hier und ertrinke in Selbstmitleid oder so, sondern ich stelle Dinge fest. Habe Erkenntnisse, die mich weiterbringen. Arbeite an mir.
Mein Mann hat mich gestern beim Abendessen eine Reihe von Dingen gefragt "Kannst du dies tun?" "Kannst du jenes tun?" "Nein." Nicht, um ihn zu ärgern, sondern weil - das implizierten seine Fragen - ich tatsächlich nicht KANN. Und auch nicht können MUSS. Wenn er das nicht schafft, dann muss ER sich Hilfe holen. Punkt. Ich habe lange genug ihm geholfen, ich habe lange genug Hilfe für ihn gesucht, ich suche mir selbst meine Hilfe. Egoistisch? Nein. Lebenserhaltend für mich. Klingt doof und undankbar, ist aber so.