Freitag, 14. September 2012

La Vida Loca

So, die letzten 18 Stunden ... .

Hasi hat um 15 Uhr angerufen, und wir haben ausgemacht, dass ich mein Zeug hier fertig mache, und ich dann mit Johnny zum nächsten Bahnhof fahre, Johnny da parke, und mit der nächsten S-Bahn in sein Nachbardorf fahre, wo er mich abgeholt hat. Als erstes sind wir einkaufen gegangen ... Hannes steht voll drauf, ich wollte einfach nur das Zeug in den Wagen schmeißen, und raus da, weil ich seit 2.30 Uhr wach war, Kopfweh ohne Ende hatte, und auch sonst alles weh tat, und ich hundemüde war - stehend k.o. - und ich wollte da einfach nur raus. Umgedreht, war's auch schön, so Alltag mit Hannes. Nicht mehr so zwingend angewiesen sein darauf, etwas zu unternehmen (und notgedrungen immer viel Geld auszugeben), weil wir ja keinen Rückzugsort hatten, sondern endlich mal einfach zusammen sein. Mir egal, wenn ich seine Spülmaschine ausräume, oder bei irgendwas helfe, damit Hannes schneller fertig wird. Das mache ich gerne. Ich räume Spülmaschine aus, er räumt Einkäufe aus, was auch immer ... wir beide am selben Ort, Alltag. Und dazwischen ganz viel Liebe, festhalten, in den Arm nehmen, und ganz viel berühren. Zum Abendessen haben wir das erste Mal zusammen gekocht, bei ihm. Zingst-Sauce: Nudeln mit Ingwer-Koriander-Hackfleisch-Tomatensauce und Käse. Ach Hannes ... . Geschlafen habe ich nach wie vor wahrlich nicht viel - auch bei Hannes nicht, aber das Bisschen immerhin gut.
Wie erwartet, war ich nicht in der Stimmung für 'Sprechen'. Und es hätte auch nicht gepasst, weil's einfach so schön war, 'sprechen' hätte die Stimmung kaputt gemacht. Auch meine. Ich habe lange gebraucht, bis ich mich entspannen konnte. Selbst Hannes hat den Druck in mir bemerkt. Alleine die Tatsache, dass er die Anspannung registriert, und das auch gesagt hat, hat mich entspannen lassen. Später gab es dann einen Moment, in dem ich weinen musste, endlich. Und Hannes einfach mal das Richtige gesagt und getan hat, und mir das gegeben hat, was ich brauchte. ..... :-) ......... Das war die letzten Zeit nicht selbstverständlich, er hat oft irgendwas Doofes gesagt in einer Situation, in der ich ihn einfach nur gebraucht hätte. Da haben wir dann ein kleines bisschen gesprochen. War passend. Hat einfach nur gut getan. Ganz schön viel in meinem Kopf! Mach das weg, Hannes, bitte.
 
Heute morgen ist er um 5.15 Uhr aufgestanden - ächz. Und noch zweimal wiedergekommen. Jupp, er hat mich wohl auch lieb. Sollte endlich mal bei mir ankommen. Ich bin heute morgen noch bisschen durch die Wohnung, und habe ein paar Kleinigkeiten erledigt, die er dann heute abend schon nicht mehr ... . :-) Dann bin ich zur Bushaltestelle gelaufen, mit dem Bus zur Bahn, mit der S-Bahn in die Nachbarstadt. Plan war, von da mit dem Bike schnell einkaufen, und nach Hause. Als ich aber bei meinem Fahrrad ankam, musste ich feststellen, dass es platt war. Endgültig. Johnny kaputt. Also musste ich ihn eine dreiviertel Stunde nach Hause schieben, statt schnell zu rasen ... dann wäre ich hier längst mit der Putzerei fertig, anstatt gleich erst anzufangen. Maaaaaaaaaann ey!!
 
Grade saublöde Mail von Fred. Ich glaube langsam, er ist genauso cholerisch wie Frida ... und ich weiß nie wirklich, worauf ich mich einstellen muss. Die letzten Tage war ich recht zuversichtlich, dass das mit Freundschaft hinauen kann, dann wieder kommt aus heiterem Himmel ohne mein Zutun sowas Bescheuertes. Bin ich einfach mal freundlich, kann es sein, dass ich etwas Freundliches zurück bekomme, oder auch einmal mehr Breitseite kriege ... in meiner Antwort habe ich jedenfalls das Blöde wegignoriert, und nur sachlich geantwortet, ohne selbst zu beleidigen, aber eine kleine - nicht offensive - Bemerkung, in der ich mich selbst behaupte, habe ich doch gemacht. Ich lasse mich doch nicht mehr verarschen und für doof verkaufen, was glaubt er eigentlich, wer er ist?! Ach Mann. Ich habe so eine schöne Stimmung in mir von Hannes ... behalten! Zum Glück fährt Fred morgen ganz früh bis Sonntag ganz spät mit dem Bus weg, und ich bin mit Fridolin - alleine. Aber wir haben ein paar schöne Sachen vor ... . Morgen wollen wir selbst Gnocchi machen, mit Tomatensauce dazu. Am Sonntag möchte ich mit ihm mit dem Roller mal aus der Stadt rausfahren. Fahrrad geht ja nicht mehr. :-((
 
Herr Klavier sagte gestern, dass viele Männer/eine bestimmte Sorte Männer Angst haben vor starken Frauen mit einer großen Beziehungsfähigkeit und Sozialkompetenz wie ich sie habe (?!). Deshalb sei Fred so wie er sei. Klingt schlüssig. Puuuuh.

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Unterm Strich:
  • Aktuell bin ich wesentlich entspannter als vorher ... ich muss darum kämpfen, das in mir zu behalten, und nicht wieder durchzudrehen. Das Schöne überwiegt bei Weitem.
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  • Zum Ausrasten gibt es keinen Grund, jedoch ist mir nach wie vor ein Anliegen, ein paar alte Dinge geklärt zu haben, loszuwerden, und ich möchte, dass Hannes das weiß, deshalb werde ich ihm heute Abend einen Brief schreiben. So mit Stift, Papier, Briefmarke und so ... .
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  • Ich befinde mich in einem Zwiespalt: ist alles gut mit Hannes. Alles bestens. Einerseits: ich liebe ihn so sehr, es tut jedes Mal mehr weh, zu gehen. Ich mag nicht gehen, ich will bleiben, wo es so schön ist. So viel Liebe, so viel Gefühl. Andererseits, wenn ich dann wieder hier daheim gelandet bin, mag ich mich zurückziehen, nicht mit ihm telefonieren; wenn ich ihn nicht 'haben' kann, dann tut mir weh, zu wissen, wie ... er ist ... und er ist dort, ich hier, und ich kann nicht mit ihm zusammen sein. Dann reißt es mir das Herz raus vor Sehnsucht nach ihm.
Jetzt muss ich aber schnell das Haus putzen gehen, damit ich mich zurückziehen kann, wenn Fred und Fridolin nach Hause kommen, und damit Fred nix zu schimpfen hat!!
 
FF