Ha, also langsam lerne ich, meinen Posts gute Titel zu geben. Heute sogar zwei: "Große und kleine Pappnasen" und "Das Leben ist ein Fluss".
Frida freut sich immer so, wenn Fridolin ihr ein selbst gemaltes Bild schickt. Dass ich, ihre Tochter, dahinter stecke, sieht sie nie. Ja, Fridolin malt schöne Bilder auch alleine. Aber ich bin es, die sagt "Sollen wir der Omi ein schönes Bild malen?" Ich bin es, die sich mit dem Kind hinsetzt und dann etwas Tolles malt, auch wenn er manchmal keine Lust dazu hat (normal - nicht überbewerten). Sie freut sich, das ist es, was zählt. Oder glaubt sie allen Ernstes, die Bilder würden zu ihr kommen, wenn ich sie nicht in einen Briefumschlag stecken, Briefmarke drauf pappen und zur Post bringen würde?
Ich, die böse Tochter, die sie ja ach so sehr vernachlässigt - hallo, die Mutter ist 58 und in den besten Jahren, ich bin 31 und habe endlich mal auch das Recht auf ein eigenes, selbstbestimmtes Leben!! Soll ich ihr vielleicht auch mal ein Bild malen? Bekomme ich dann auch Anerkennung? Was würde ich auf dieses Bild malen? Will und brauche ich ihre Anerkennung nach allem, was passiert ist, eigentlich noch?! Wie lerne ich, ihre Anerkennung nicht mehr zu brauchen? Abgrenzung. Ihre Probleme sind nicht meine. Ha! Ha! Ha! Falsch: Ihre Probleme sollten nicht meine sein, ich habe schon genug eigene.
Mein Leben zieht an mir vorbei. So schnell. Während ich hier sitze und Blogs schreibe, lebt mein Leben weiter. Aber was soll ich machen? Widme ich mich meinem Leben 'da draußen', dann werde ich mitgezogen, wie in einem reißenden Strom (Wortspiel: 'reisender Strom), ohne die Möglichkeit, mich irgendwo festzuhalten. Das wird schnell alles zu viel. Mehr als ich bewältigen können kann und muss. Schreiben hilft, mein Leben zu verlangsamen. Na und, dann zieht eben ein Stück weit Leben an mir vorbei. Mir wäre auch lieber, mein Leben wäre ein kleiner gemütlicher Fluss, wie beispielsweise Pegnitz, Wiesent oder Altmühl. Nicht zu groß, nicht zu klein. Mittelmaß. Normal. Aber so ist mein Leben nun mal nicht, langsam, träge und ... lethargisch. Also muss ich irgendwie damit umgehen lernen. Schreiben. Hilft mir, mein Leben zu ordnen, in den Griff zu bekommen, damit wenn es denn irgendwann geordnet IST (und ich bin überzeugt, dass ich das schaffe), der kleine Fluss vielleicht irgendwann in den Main mündet. Weil, mal ganz abgesehen davon, dass ein bisschen weniger Schnelligkeit meiner geistigen und körperlichen Gesundheit mehr als zuträglich wäre, ich im Grunde genommen schon ein Mensch bin, der 'action' braucht. Aber halt in einem gesunden Maß. Gesund für mich UND meine Umwelt, denn ich bin mir schon bewusst über meine Anteile an den Problemen mit Fred und Frida und überhaupt.
Das trifft nicht wirklich genau das, was ich eigentlich sagen möchte. Ich habe das Gefühl, dass während ich hier sitze und beispielsweise in einem Veranstaltungskalender mir schöne Sachen raussuche, die ich machen möchte, oder während ich irgendetwas plane, mein Leben komplett an mir vorbeiläuft, und ich irgendetwas Wichtiges verpasse. Zeit verpasse. Tue ich aber genau das NICHT, planen und mir gezielt ein paar Rosinen rauspicken, dann reißt mich der Strom mit und ich gehe unter.
Das Gleiche ist das Thema 'Schlaf': ich bin ein Mensch, der gerne die Nacht zum Tag macht, beziehungsweise erst dann zur Ruhe kommt, wenn 'alles' erledigt ist, wenn alle Listen geschrieben sind, damit ich auch ja nichts Wichtiges vergesse. Beim letzten Satz muss ich grinsen, weil er erinnert an die Weissagung der Cree:
Only after the last tree has been cut down / Only after the last river has been poisoned / Only after the last fish has been caught / Then will you find that money cannot be eaten.
Nein, im Ernst: selbstverständlich braucht mein Körper Schlaf. Viel Schlaf. Aber er kann genau diesen nicht finden, wenn nicht alles seine Ordnung hat. So kommt es, dass ich beispielsweise die letzte Nacht erst gegen 5.45 Uhr eingeschlafen bin, weil so viel zu tun war, und ich folglich erst um 11.30 Uhr ausgeschlafen hatte. Aber was soll ich denn machen?! Ich brauche eben ganz extrem viel Zeit für mich selbst!!
Ein Gedankenfadenanfang, den ich nicht so ohne Weiteres davonfliegen lassen möchte: Ich habe irgendwie das Gefühl, dass ich erst dann normal sein kann, wenn ich alle meine neuen Bücher gelesen habe, die noch ungelesen im Regal stehen. Nur so ein Gefühl, das ich (noch) nicht näher definieren kann. Was ist an diesem Gefühl dran?!
Ein Gedankenfadenanfang, den ich nicht so ohne Weiteres davonfliegen lassen möchte: Ich habe irgendwie das Gefühl, dass ich erst dann normal sein kann, wenn ich alle meine neuen Bücher gelesen habe, die noch ungelesen im Regal stehen. Nur so ein Gefühl, das ich (noch) nicht näher definieren kann. Was ist an diesem Gefühl dran?!
Note to self:
- Mehr über den Zusammenhang zwischen Zähnen/Zahnproblemen und Nieren/Organen herausfinden und handeln.
- Mittelmaß suchen und finden. Wo habe ich es bloß liegen gelassen?! --> Ordnung schaffen. --> Aufräumen, statt hier rumliegen und schreiben. Aber ohne das Schreiben finde ich doch keine Ruhe!!!
- Termine ab Juni endlich! in den Kalender übertragen.
- Email an Frau Sommer, weil das ganz schön prägnante Erkenntnisse sind, die ich so im stillen Kämmerlein gewinne. Die Frage ist nur: wie ziehe ich den bestmöglichen Nutzen aus diesen Erkenntnissen? Kann man aus allen Erkenntnissen immer (sofort) einen Nutzen ziehen?
Zu der Sache mit dem Fluss möchte ich später noch etwas schreiben. Jetzt gehe ich schnell im Hier und Jetzt leben. Wie immer alles gleichzeitig und am besten schon vorgestern. Mein Kopf platzt gleich vor lauter Gedanken.
Abschließend bleibt nur noch zu sagen, dass dieser Post hier die Erkenntnisse beinhaltet, die ich in meinem vorigen Post "Kinder, wie die Zeit vergeht" an der Stelle mit der kursiven Schrift einfügen möchte. Als ich das geschrieben hatte, zogen so dermaßen viele Gedankenfäden an mir vorbei, dass ich gerade diesen nicht festhalten konnte, weil ich zu langsam war. Die Gedankenfäden stelle ich mir im übrigen vor wie diese Spinnenfäden, die durch die Wälder ziehen als untrügliches Zeichen, dass der Herbst da ist. Sie sind lang, man kann sie zwar spüren, und doch sieht man sie nur glitzern, wenn sie mit Tautropfen benetzt sind. Wenn man versucht, sie zu fangen, gehen sie kaputt. Und doch sind sie da. Wow ... .
Abschließend bleibt nur noch zu sagen, dass dieser Post hier die Erkenntnisse beinhaltet, die ich in meinem vorigen Post "Kinder, wie die Zeit vergeht" an der Stelle mit der kursiven Schrift einfügen möchte. Als ich das geschrieben hatte, zogen so dermaßen viele Gedankenfäden an mir vorbei, dass ich gerade diesen nicht festhalten konnte, weil ich zu langsam war. Die Gedankenfäden stelle ich mir im übrigen vor wie diese Spinnenfäden, die durch die Wälder ziehen als untrügliches Zeichen, dass der Herbst da ist. Sie sind lang, man kann sie zwar spüren, und doch sieht man sie nur glitzern, wenn sie mit Tautropfen benetzt sind. Wenn man versucht, sie zu fangen, gehen sie kaputt. Und doch sind sie da. Wow ... .
Auf Wiedersehen und Dankeschön, schauen Sie bald wieder rein ... im Psycho-Blog von
Friederike Fröhlich