Montag, 4. Juli 2011

Schüttelfrost

So, liege jetzt mit Schüttelfrost im Bett.
Vergangene Nacht habe ich zwar sechs Stunden geschlafen, davon 4 am Stück, die waren qualitativ aber so dermaßen abgrundtief schlecht, dass selbst Schlaflosigkeit besser ist als das. Naja, diesbezüglich gebe ich nicht auf. Wie ich geschlafen habe, so gestaltet sich auch dieser Tag bis jetzt. Schon auf dem Hinweg zur Therapie musste ich mit dem Fahrrad mehrere Male anhalten, weil das gar nicht so einfach ist, geradeaus zu fahren, wenn sich gleichzeitig der Boden in irgendeine beliebige Richtung dreht, und der Rest in irgendeine andere. Nun ja, ich war froh, DASS ich angekommen bin. Therapie heute ... anstrengend wie immer. Ich habe zum ersten Mal einem Menschen (merke: Mensch ungleich irgendwas in einen Computer eintippen, klar liest das auch ein Mensch ... du, der du gerade liest, aber erstmal sind da nur ich, die Tastatur und der Bildschirm) das von meiner Riesenangst gesagt, meinem Therapeuten. Nein, ich habe es nicht mal gesagt, ich konnte nur aufschreiben, ich hatte heute eine Angstattacke dort vor seinen Augen. Tunnelblick, Zittern, totales Erstarren, keine Luft mehr bekommen, dazu war ich immerzu kurz davor, mit meinen Händen irgendwas zu zerbrechen vor Anspannung, volles Programm. Au weia. Habe das gesagt, zu welchen Veranstaltungen ich alles nicht gegangen bin, und dass ich stattdessen eigentlich die ganze Zeit nur im Bett rum liege und das Mobile anstarre, ab und an mal ins Internet gehe, ab und mal den Fernseher anschaue (ungleich fernschauen), ab und and mal ein paar Buchstaben anschaue, und das war es mehr oder weniger, naja, zwischendrin essen/fressen, duschen und den ein oder anderen Telefonanruf erledigen und ein paar wenige Pflichttermine, vor denen ich mich nicht drücken kann, und ein bisschen einkaufen, wenn ich denn Geld habe. Also wenn Sohnemann nicht da ist. Ob ich denn noch meinen Alltag bewältigen könne? Ob ich denn noch irgendwie den Kopf über Wasser halten könne? Ich soll was ausmachen mit der Bekannten, die letzten Freitag angerufen hat. Ja, das werde ich mich gerade noch trauen. Ich solle mich ruhig anderen Menschen öffnen, die mir gut tun. Puuuuuh.
Am Donnerstag habe ich wieder Termin. Gott sei Dank. Ach ja, das Bild, das meine Mutter und mein Mann mir geben, sei ein Zerrbild von mir, ich sei nicht wirklich kalt, abgebrüht, dominant.

So, auf dem Rückweg musste ich auch wieder paarmal anhalten, weil ich heulen heulen heulen musste. Dann hatte ich heute früh meinen Schlüssel nicht gefunden, weil ich so fahrig war, und nicht mehr wusste, in welcher der 100.000 Taschen ich schon nachgesehen hatte, und dann musste ich los zur Therapie, ob ich den Schlüssel nun hatte oder nicht. Schon alleine der Gedanke, meinen Mann anrufen zu müssen, ob er mir seinen Schlüssel vorbeibringen kann ... ANGST! PANIK! Irgendwie habe ich dann doch geschafft, bei ihm in der Arbeit vorbei zu fahren, und seinen Schlüssel zu holen. Keine Ahnung wie, alles bewegte sich wie bei einem Fun Rad. Normalerweise bin ich ein Fahrrad-Raser ... mein Fahrrad fährt NIE langsam *hust*. Die letzten Wochen traue ich mich das aber nicht mehr, weil dann immer so blöde Gedanken kommen, Gedanken, die mir Angst machen ... also langsam fahren. Das ist anstrengend. Habe mir dann einen DÖNER gekauft (ohne scharf und ohne Sauce), obwohl ich kein Fleisch MAG!

So, 12.20 Uhr ... ob jetzt hellichter Tag ist, oder nicht ist mir EGAL. Ich brauche jetzt SCHLAF, ich will nicht, dass mir was passiert, weil ich irgendwann aus Schlafmangel zusammenbreche. Dazu nehme ich JETZT schon mal die Globuli, und wenn ich bis 16 Uhr schlafe oder keine Ahnung wie lange, dann ist es mir auch egal, ich KANN einfach nicht mehr. Aus Ende Äpfel. Totale Erschöpfung.