Donnerstag, 3. Februar 2011

F 43.2

Anpassungsstörung

Hierbei handelt es sich um Zustände von subjektiver Bedrängnis und emotionaler Beeinträchtigung, die im Allgemeinen soziale Funktionen und Leistungen behindern und während des Anpassungsprozesses nach einer entscheidenden Lebensveränderung oder nach belastenden Lebensereignissen auftreten. Die Belastung kann das soziale Netz des Betroffenen beschädigt haben (wie bei einem Trauerfall oder bei Trennungserlebnissen) oder das weitere Umfeld sozialer Unterstützung oder soziale Werte (wie bei Emigration oder nach Flucht). Sie kann auch in einem größeren Entwicklungsschritt oder einer Krise bestehen (wie Schulbesuch, Elternschaft, Misserfolg, Erreichen eines ersehnten Zieles und Ruhestand). Die individuelle Prädisposition oder Vulnerabilität spielt bei dem möglichen Auftreten und bei der Form der Anpassungsstörung eine bedeutsame Rolle; es ist aber dennoch davon auszugehen, dass das Krankheitsbild ohne die Belastung nicht entstanden wäre. Die Anzeichen sind unterschiedlich und umfassen depressive Stimmung, Angst und Sorge (oder eine Mischung von diesen). Außerdem kann ein Gefühl bestehen, mit den alltäglichen Gegebenheiten nicht zurechtzukommen, diese nicht vorausplanen oder fortsetzen zu können. Störungen des Sozialverhaltens können insbesondere bei Jugendlichen ein zusätzliches Symptom sein.

Hervorstechendes Merkmal kann eine kurze oder längere depressive Reaktion oder eine Störung anderer Gefühle und des Sozialverhaltens sein.

Hospitalismus bei Kindern
Kulturschock
Trauerreaktion

Quelle: ICD-Code.de
Ok, das klingt zwar jetzt hart. Aber: zum Einen trifft die dargestellte Symptomatik den Nagel mehr als auf den Kopf und bestätigt alles in mir drin. Zum Anderen stellt eine Diagnose für mich etwas Greifbares dar, etwas, mit dem man arbeiten kann. - Mit dem Ziel, dass es weg geht.

In diesem Zusammenhang habe ich auch gelesen "Gemeint sind die Folgen stärkerer Belastungen (Traumen) in einem bestimmten Sinne: der Betroffenen kommt aus dem Gestörtsein nicht heraus, es gelingt ihm nicht die Bewältigung und die Anpassung an die neue Situation."

Ausgehend von "Hospitalismus" bin ich über "Deprivation" hierauf gestoßen:
Nestwärme ist das Gefühl von Geborgenheit, Vertrauen, Zuwendung und Liebe, die z.B. ein Kind in der Familie oder bei Verwandten findet. Auch unter guten Freunden oder in einer Ehe oder Lebensgemeinschaft ist Nestwärme möglich.
Nestwärme ist vor allem bei Babys und Kindern für die körperliche, geistige und seelische Entwicklung wichtig, damit es nicht zur Vernachlässigung und deren Folgeerscheinungen kommt.
Aber auch alte, kranke und hilflose Menschen benötigen Nestwärme, um ihr Leben in Würde fortsetzen und gesund werden zu können.
In Heimen, Krankenhäusern, Säuglingsstationen, Alten- oder Pflegeheimen oder anderen Institutionen bekommen Menschen häufig zu wenig Nestwärme. Sie sind daher von Vernachlässigung und Depressionen bedroht.

Quelle: Info Bitte
Was mir ein klein wenig Hoffnung gibt, ist der Satz "Die Störungen beginnen nach der Beschreibung etwa einen Monat nach dem Ereignis und verschwinden meistens spätestens nach sechs Monaten wieder". Was aber, wenn ich das schon seit Jahren habe?!