Sonntag, 13. Februar 2011

Come, Pick Me Up

Ich müsste halt echt mal schaffen, meine Klappe zu halten. Immer der gleiche Scheiß. Langsam habe ich keinen Bock mehr auf den ganzen Mist hier. Was soll das? Wofür reiße ich mich eigentlich zusammen hier?
Wofür schieße ich dem süßen Fritz ständig einen vor den Bug? WARUM?!
Herr Fischkopf meinte damals, als Fred so ausgetickt ist mit seinem "Dann kann ich mich ja gleich vor den Zug schmeißen", dass man - wenn er ja so drauf ist - extrem aufpassen müsse, wegen Fridolin, dass Fridolin Fred nicht ein Gefühl der Ablehnung vermittelt. UND WAS IST MIT MIR?! Fridolin hat sich gewünscht, dass er die vergangene Nacht bei mir schlafen darf. It never rains in Southern California. Na klar, dass er das durfte. Kuscheln tut auch mir gut. Ok, die Nacht war grausig, weil ich fette Fieberschübe hatte, ständig aufgewacht bin, rasende Kopfschmerzen noch immer. Right or wrong? Trotzdem war es schön, dass Fridolin bei mir war.
Heute morgen dann habe ich erst gedacht, dass ich nicht mit zur Kindermalstunde im Museum gehen könnte. Rein gesundheitlich gesehen war es auch keine gute Idee. Aber aufgrund der Situation habe ich mich zusammengerissen, und ich WOLLTE halt. Nur toll, dass Fridolin dann beim Anziehen unten meinte, ich solle doch da bleiben, mit Fred alleine sei es viel schöner. Das saß. Out of self respect. Solche Sachen sagt er manchmal, allerdings bis jetzt nie zu mir, sondern zu Fred. Nur toll, dass wenn Fridolin sowas eben zu ihm gesagt hat, ich in der Regel mit dem Kind rede, bis er versteht, dass sowas nicht geht, und sich letztlich bei Fred entschuldigt. I want to go home. Dumm nur, dass heute früh keiner mit Fridolin geredet und versucht hat zu vermitteln. Im Gegenteil, er hat Fridolin sogar noch in Schutz genommen, und ist mir in den Rücken gefallen. Dumm für mich.
Später mussten wir am Museum über die Straße laufen. Da sich Fridolin nicht bei mir entschuldigt hatte, und sowieso mit Fred alles schöner ist, wollte ich ihn nicht an die Hand nehmen. Fred hat ihn aber auch nicht an die Hand genommen. Frage: dürfen kleine Kinder alleine über die Straße gehen?! Nein! Nein! Und nochmal: Nein! Das habe ich Fred dann auch gesagt. Unverständnis wie immer. Beleidigtes, kindisches Gehabe. Nicht gut meinerseits war, dass ich sagte: "Ich bin doch nicht alleinerziehend." Ok, in dem und in mehr als genug anderen Augenblicken hat es gepasst. Aber ganz generell strengt er sich mit Fridolin schon an, dass das nicht wirklich gerechtfertigt ist. Umgedreht: wenn ich mich bei Fred entschuldige, kommt die Entschuldigung vielleicht an, aber die Erklärung, WARUM ich das gesagt habe, ist völlig wurscht. Interessiert nicht. Insofern ist die Entschuldigung dann meinerseits auch wieder fürn Arsch. Entschuldigung als Sprechanlass - fail!
Nur: wo ist home?!
Und dann nach der Malstunde beim Rausgehen ... das erste was Fred Fridolin fragte, war: "Und hat es Spaß gemacht? Oder war es nicht schön und du willst da nicht wieder hin?" Naja, was soll Fridolin darauf sagen, wenn Fred ihm Nicht-Schön impliziert?!?
Am liebsten würde ich meinen verdammten Krempel packen und WEG HIER! ... And wash all my troubles away, like that lucky old sun ... Das macht doch alles keinen Sinn mehr, wenn ich sowieso jeden mit meiner Persönlichkeit überfordere. Wenn ich sowieso die böse Tochter bin, die sich nicht um ihre Mutter kümmert, wenn es Fridolin mehr Spaß macht mit Fred als mit mir, und Fred sowieso. Armer Kerl. Steht ja unter meiner Fuchtel. Scheiß Domina-Friederike!
Überhaupt kopiert Fridolin schon voll dieses aufsässige Gehabe von Fred. Toll. Ich habe das Gefühl, teilweise nicht mal mehr bei Fridolin durchzukommen. Wenn selbst das nicht mehr klappt.
Razorblade romance. I never talk to strangers. Fred ist der perfect stranger to me. Vielleicht sollte ich das echt endlich mal packen. Klappe halten.
Hach, und wenn ich dann zu Fred sage, "Das verstehst du nicht", weil ich ihm den ganzen Scheiß schon 100 Mal erklärt habe, und er es einfach nicht versteht (weil er sich keine Mühe gibt), dann ist er beleidigt. I'm so sad and lonely.
Und der arme Fritz. Wäre ich nicht so F-E-T-T .... . Come, pick me up.

Traurige Grüße,
Friederike Fröhlich