Mittwoch, 9. Februar 2011

Kinder, wie die Zeit vergeht!

Liebes Lesevolk,

"Mami, warum vergeht die Zeit so schnell?" - Eine kurze, knackige Frage, die es in sich hat, und so leicht nicht zu beantworten ist.

Ausgangssituation nach dem Abendessen:
- So, jetzt räumen wir den Tisch ab, danach geht's ins Bett.
- Aber lesen wir noch eine Geschichte?
- Na klar, heute lesen wir die Krachmacher zu Ende.
- Wieso ist das Buch schon wieder zu Ende? Wir haben doch gerade erst angefangen.
...
- Aber Mami, ich möchte dich noch etwas fragen: warum vergeht die Zeit so schnell? Ich will doch noch so viel machen!

Wenn sogar Fridolin merkt, wie schnell die Zeit vergeht. Das schreibe ich, während ich Pläne und Listen mache, was ich noch alles machen möchte. Mein Spitznamen 'Listen-Friederike' kommt nicht von ungefähr.

- An dieser Stelle hätten noch ein paar philosophische Gedanken kommen sollen, die den nächsten Satz gerechtfertigt hätten. Die waren tatsächlich da, aber da hier ja immer so viel passiert, hatten sie sich schon wieder verflüchtigt, und wurden von den nächsten 'Ereignissen' eingeholt, ehe ich sie hier aufschreiben konnte. Da eben diese Gedanken aber Kern des Postings hätten sein sollen, werde ich sie an dieser Stelle einfügen, sobald sie wieder vorbei fliegen. Und Posting einfach weglassen, also ne ... .-
Somit nimmt eine 'einfache' Kinderfrage fast schon philosophische Dimensionen an!


Gerade wieder eine typische Fred-Situation:
Wir beide zusammen in der Küche. Avocado-Wraps mit Feta. Er will kochen, ich helfe; wahlweise: wir kochen gemeinsam. Er braucht ewig, bis er die Avocadocreme fertig hat und rührt und rührt und rührt, dabei müssen die Fladen aus der Pfanne raus und gleich bestrichen und belegt werden. Ich versuche, ihm kleine Hilfestellungen zu geben - kurze Wege anstatt von einer Ecke der Küche in die nächste zu rennen - damit unser Essen ausnahmsweise mal warm auf den Tisch kommt.

Das hat nichts mit Oberlehrermeierei oder sonst was zu tun, aber es gibt halt Dinge von denen ich mehr verstehe, als andere Menschen, genauso wie Fred sich in vielen anderen Dingen wesentlich besser auskennt (im wahrsten Sinne des Wortes) als ich. Aber in Sachen Effizienz kann man mir nun mal nicht wirklich was vormachen. Das ist doch normal, dass nicht jeder alles kann, und unterschiedliche Stärken haben.

So, um mir nicht wieder irgendwas vorwerfen lassen zu müssen, bin ich jetzt aus der Küche raus und lasse ihn machen. Er ist unten am fluchen, weil es nicht klappt. Mann, Mann, Mann. Er wird dieses Jahr 40 und benimmt sich wie ein kleines Baby. Gleichzeitig beschwert er sich, wenn ich dann HELFE und putzt mich in der Eheberatung zur Domina runter. Pf.

Fazit: Alles wie immer - kaltes, verbranntes Abendessen. Pfui. Warum ist es so schwer, einfach mal was von mir anzunehmen?! Ich habe meinen Domina-Style ja schließlich auch abgelegt. Beziehung ist Arbeit. Aber nicht einseitig.

In Sachen Orientierung bin ich übrigens eine absolute Niete.

Nachdenkliche Grüße,
Friederike Fröhlich