Samstag, 19. Januar 2013

Das schwarze Blut des Kapitalismus

Ich stelle fest:
Bis jetzt habe ich meinen Vorsatz, das mit dem 'Durchhalten' in verschiedenen - den wichtigsten - Bereichen im Jahr 2013 noch nicht wirklich für mich zufriedenstellend geschafft.
Umgedreht - Zeit, die Dinge einmal mehr rational zu betrachten:
 
Was erwarte ich denn?!
 
- Neues Jahr und >ZACK< kein Bedürfnis mehr nach dickmachendem Essen, und >ZACKZACK< 25 kg abgenommen - in bis jetzt 18 Tagen?! Und nur weil 'neues Jahr' ist, habe ich auf einmal wieder Lust, jeden Tag genug Sport zu machen, und der Schweinehund löst sich in Luft auf?!
 
--> Wohl kaum. Fakt ist: Ich sollte meine Ansprüche einmal mehr dem Realitäts-Check unterziehen. Was ist möglich? Was ist zu schaffen?! Vor einigen Monaten habe ich mir mal ein Ziel gesetzt ... jeden Tag um die 40 Seiten lesen, damit ich einen bestimmten Teil meiner Bücher bis zu einem bestimmten Zeitpunkt gelesen habe.  :-)) Wenn ich das dann nicht geschafft habe, 'musste' ich eben am nächsten Tag entsprechend mehr Seiten lesen ... . Druck! Druck! Druck! Nix gut. Am Ende war die Motivation weg, weil das alles so nicht schaffbar war. Also habe ich meine Ansprüche runtergeschraubt. Ich habe mich jahr(zehnt)elang auf vielen Gebieten massiv selbst überfordert, und auch viel geschafft. Das hat die massiv zu hohen Erwartungen mir gegenüber in meinen Mitmenschen geweckt. Nun: gehe ich bewusst den Weg der UNTERforderung. Nicht nichts von mir selbst erwarten und fordern. Aber eben massiv weniger als ich definitiv schaffen kann. Das Ergebnis ist ein neues Gefühl. Heißt ja nicht, dass ich mich jetzt den Rest meines Lebens immer unterfordern werde. Aber ich denke, so kann ich schaffen, irgendwann eine Balance zu finden.
 
--> Mir gelingt ja in der Tat auch in diesem Jahr schon viel. Wenn ich's mal so betrachte.
Das mit dem Sparen klappt gut, inklusive Buchhaltung. Je weniger ich ausgebe, desto weniger kompliziert ist das mit der Buchhaltung.  :D  Ganz einfach. Ich liebe einfache Lösungen.
 
--> Das mit dem Abnehmen hat noch nicht geklappt, aber ich überesse mich nicht mehr, ich achte weiterhin auf mich, verbiete mir aber weiterhin nichts. Umgedreht habe ich doch schon geschafft, kein Bedürfnis mehr nach Cola-Zuckerwasser-Schrott zu haben, weil ich wachseinstechnisch andere Lösungen gefunden habe. Vielleicht braucht es da einfach auch noch länger eine Stärkung der Basis, bevor ich den nächsten Schritt gehen kann.
 
--> Ich komme aufräumtechnisch nicht SCHNELL voran, aber ich KOMME voran, in einem Tempo, das mir ermöglicht, nicht auf Schienenersatzverkehr zurückgreifen müssen. Weil ich tue, was ich kann.
 
--> Das mit dem Schlafen klappt soweit. Wie ich früh schaffe, aufzustehen, ist eine andere Baustelle. Aber 'Schlafen' ist ein nicht zu unterschätzender Faktor.
 
--> Bis jetzt bin ich nicht mehr krank geworden.
 
--> Ich habe erreicht, dass meine Angst, Wut, Trauer etc mich nicht mehr umhauen, im Gegenteil ... ich trotz aller Umstände Zuversicht habe, dass alles irgendwie werden wird, und Selbst-Vertrauen, dass ich das irgendwie schaffen kann.
 
--> Ich finde meinen Umgang mit Frida gut, obwohl ihrer mit mir alles andere als gut ist.
 
--> Ich öffne mich wieder anderen Menschen. Letzte Woche haben wir Freunde besucht.
 
--> Arbeitstechnisch habe ich dieses Jahr auch schon bisschen was wuppen können.
 
--> Ich behandle Fred wie einen ERWACHSENEN MENSCHEN, obwohl er sich mir gegenüber hier wieder ... nun ja. Hrckxs. Oder anders formuliert: wenn er Kind sein will, dann kann er das gerne sein, aber ICH bin nicht mehr seine Mama, die alle Probleme für ihn löst. Er will ins Schwimmbad mit Sohni, dann muss er selbst sein Zeug zusammensuchen. Hallo?! Nicht meine Aufgabe ... .
 
--> Ich schaffe, meinen Kopf selbst wieder grade zu rücken. Ist doch völlig wurscht, wer jetzt wen fragt, was wir jetzt nun am Wochenende machen wollen, Hannes mich oder ich ihn. Ergo: kein Grund für Rumgezicke, das mir sowieso nicht zusagt. :-)
 
Ich bin da jetzt nicht stolz drauf oder so, das wäre übertrieben, aber unterm Strich habe ich schon eine gewissen Zufriedenheit mit mir selbst. Nicht SUPER, aber GUT find ich das alles schon bisschen.
Also: Anspruchsdenken der Realität nicht angepasst, aber mein Ego. Ich bin ja gar nicht soooo schlecht. Kein Grund, alle Vorsätze über den Haufen zu werfen, sondern weiterzumachen! Schritt für Schritt!!