... herrscht hier. Ich sitze auf einem Pulverfass. Besser, wenn ich nachher gehe. Fred ist nur noch aggressiv, und gibt mir die Schuld an Allem! Meine Schuld, dass er den leeren Topf auf die heiße Herdplatte gestellt hat, und es fast angefangen hat zu brennen. Deshalb habe ich grade geschrien. Damit er den Topf vom Herd nimmt, damit uns nicht die Bude über dem Kopf abfackelt. Aber das kapiert er nicht. Meine Schuld, dass das Wetter ist, wie es ist, meine Schuld, dass die Luftpumpe kaputt ist, meine Schuld, meine Schuld, meine Schuld.
Es ist nicht meine Schuld, dass er depressiv wurde.
Es ist nicht meine Schuld, wenn er lethargisch ist-war.
Es ist meine Verantwortung, dass ich gekämpft habe, um ihn, um uns, um mich.
Es ist meine Verantwortung, dass ich jahrelang zurückgesteckt habe.
Es ist meine Verantwortung, dass ich seinen depressiven Weg nicht mehr mitgehe.
Es ist meine Verantwortung, dass ich mir einen Menschen gesucht habe, der mir etwas zurück gibt.
Es ist verantwortungslos, Fridolin auf diese Weise in diesen Konflikt mit hineinzuziehen, wie Fred es tut, indem er mir alle Schuld zuschiebt. Fred ist für sein Leben selbst verantwortlich. Ich habe viel mehr Verantwortung übernommen, als ich gemusst hätte, als ich selbst habe übernehmen können. Fridolin zu vermitteln, ich hätte an allem die Allein-Schuld, und er sei das Opfer. Nicht mal vor seinem fünfjährigen Sohn übernimmt er die Verantwortung für sich selbst. Und Fridolin vertraut in das, was Fred ihm erzählt. Als würde Fridolin nicht schon genug unter der Situation leiden. Wenn ich mich gegen Fred gegen ungerechtfertigte Vorwürfe wehre, denkt Fridolin, dass wir streiten. Armes Kind. Aber soll ich mir das gefallen lassen? General-Schuld?
Vielleicht war falsch von mir, dass ich die letzten Wochen versucht habe, gut mit Fred auszukommen. Einfach nur aus dem Weg gehen. Keine Freunde sein. Behandelt man so Freunde?! Würde ein 'Freund' auf diese Weise mit mir umgehen, hätte ich ihm schon längst die Freundschaft gekündigt.
Fridolin hat vorhin ein Bild für Hannes gemalt, und gesagt, dass er mit mir mitgehen, und Hannes auch mal besuchen mag.
Jetzt bin ich traurig.