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Mittwoch, 30. März 2011

Vom Umgang Mit Negativen Emotionen

Nun war ich das vergangene Wochenende ja bei einem Workshop zum Thema 'Tibetische Meditation und der Umgang mit negativen Emotionen'. Hierzu ein toller Artikel zur Hintergrund-Information:
Seine Heiligkeit der Vierzehnte Dalai Lama
Nottingham, England, 24. Mai 2008

Transkribiert und leicht redigiert von Alexander Berzin

Mit Klarstellungen, die durch violette Schrift kenntlich gemacht sind und sich in eckigen Klammern befinden

Übersetzung ins Deutsche: Christian Dräger

 

Die Definitionen von „gut“ und „schlecht“ und „positiv“ und „negativ“

Wie geht man mit negativen Emotionen um? Das ist ein wichtiges Thema - das Thema wirft die Frage auf, was positiv ist und was negativ ist. Gibt es irgendetwas, das uneingeschränkt negativ oder uneingeschränkt positiv ist? Ich weiß es wirklich nicht. Alles ist wechselseitig voneinander abhängig und alles hat verschiedene Aspekte. Ein Beobachter betrachtet etwas aus diesem Blickwinkel und erhält ein Bild, und sogar derselbe Beobachter, wenn er sich auf die andere Seite begibt, sieht die Dinge aus einem anderen Blickwinkel.
Aber warum hat jeder Mensch eine unterschiedliche Sicht auf die Welt? Nun, das kommt daher, weil jeder von uns die Welt aus einem anderen Blickwinkel betrachtet. Sogar ein und derselbe Gegenstand erscheint ein und derselben Person in verschiedener Weise. Was ist der Unterschied zwischen gut und schlecht und was ist die Definitionen von gut und schlecht? – Ich weiß es nicht. Selbst eine Ameise analysiert diesen Punkt nicht. Aber irgendwie weiß eine Ameise, dass etwas, das hilfreich für ihr Leben ist, etwas Gutes ist und sie betrachtet es dann als etwas Gutes; und etwas, das eine Gefahr für ihr Leben ist, empfindet sie als schlecht, so dass sie dann um diese Gefahrenquelle herumläuft.
Also vielleicht können wir sagen, dass [die Frage von gut oder schlecht] auf dem Überlebensinstinkt basiert. Wir suchen nach Annehmlichkeiten und Glück. und deshalb betrachten wir etwas, was hilfreich für unser Überleben ist, als gut: Das ist positiv. Etwas das uns hingegen angreift und wobei wir das Gefühl haben, es sei eine Gefahr für unser Überleben – da haben wir das Gefühl, das sei schlecht: [Das ist negativ.]

Die Definition von „ negativen Emotionen“

Entsprechend dieser Art [positiv und negativ zu definieren, müssen wir] bezüglich der Frage, wie man mit negativen Emotionen umgeht, [uns erst damit beschäftigen,] wie wir sie definieren. Zu allererst sind negative Emotion etwas, das unseren inneren Frieden stört, was der Grund dafür ist, warum wir sie als „negativ“ bezeichnen. Jene [Emotionen], die innere Stärke und Frieden herbeiführen, würden wir als „positiv“ bezeichnen.
Aus Diskussionen, die ich mit Wissenschaftlern hatte, insbesondere mit dem großartigen Wissenschaftler Varela, einem engen Freund von mir, kamen wir zu dem Schluss, dass starkes Mitgefühl eine Emotion ist und letztendlich eine nutzbringende Emotion. Wir stimmten zudem darin überein, dass sich selbst im Geist eines Buddhas so etwas wie Emotionen im Sinne von Mitgefühl finden; also Emotionen sind nicht notwendigerweise schlecht oder negativ. Das unendliche Mitgefühl eines Buddhas – müssten wir als eine Emotion auffassen. Der Buddha war also unendlich emotional. Wenn wir Mitgefühl als eine Emotion auffassen, dann ist diese sehr positiv. Furcht und Hass zerstören andererseits unseren inneren Frieden und unser Glück, so dass wir diese für etwas Negatives halten müssen.

Mit negativen Emotionen auf der Grundlage von Vernunft umgehen

Wie gehen wir mit [negativen Emotionen wie beispielsweise] Furcht und Hass um? [Dazu müssen wir in Betracht ziehen,] dass diese schädlichen Emotionen keine vernünftige Grundlage haben. Sie kommen dadurch zu Stande, dass man eine unrealistische Geisteshaltung hat; wohingegen positive Emotionen aus einer vernünftigen Grundlage erwachsen. Einige Emotionen können zum Beispiel durch Vernunft und Logik verstärkt werden; daher besitzen sie eine vernünftige Grundlage. Negative Emotionen entstehen automatisch, aber wenn wir Analyse und Vernunft anwenden, dann können sie abgeschwächt werden: Sie haben keine solides Fundament. Daher kann man sagen, dass eine positive Emotion etwas ist, das mit der Realität verbunden ist, eine negative Emotion hingegen auf einer Verzerrung der Realität oder auf Unwissenheit in Bezug auf die Realität beruht.
Wenn wir uns beispielsweise über einen Feind ärgern, lässt der Ärger in dem Augenblick, wo er entsteht, die Handlungen des Feindes so erscheinen, als könnte dieser mir Leid zu fügen. Deshalb denken wir, dass die andere Person ein schlechter Mensch sei. Aber wenn wir die Situation analysieren, dann erkennen wir, dass die andere Person nicht von Geburt an ein Feind ist. Wenn mir anderen Leid zufügen, muss das aufgrund von unterschiedlichen Gründen geschehen, nicht durch die Person selbst. Wenn die Person sich wahrhaftig in der Kategorie „Feind“ befinden würde, dann müsste sie von Geburt an ein Feind sein und könnte niemals zu einem Freund werden. Aber unter anderen Umständen könnte dieser Mensch unser bester Freund werden. Deshalb sind Ärger und Hass, die man für eine Person empfindet, falsch.
Was falsch ist, sind die Handlungen der Person, nicht die Person selber. Aber Ärger [der nur auf den falschen Handlungen von jemandem gründet] richtet sich gegen die Person. Mitgefühl, auf der anderen Seite, richtet sich größtenteils auf die Person, unabhängig von ihren Handlungen. Wir können daher Mitgefühl für einen Feind empfinden, und zwar auf der Grundlage, dass wir den Feind als eine Person betrachten.
Wir müssen also zwischen einer Person und den Handlungen einer Person unterscheiden. In Bezug auf die menschliche Seite, die Person, können wir Mitgefühl empfinden, aber gegenüber den Handlungen der Person kann sich Widerspruch bei uns regen. Daher kann man sagen, dass negative Emotionen normalerweise mit einer sehr engen geistigen Verfassung einhergehen. Der Geist richtet seine Aufmerksamkeit dann lediglich auf einen Aspekt: [die falschen Handlungen der anderen Person.]
Aber in Bezug auf das Mitgefühl müssen wir eine Unterscheidung treffen. Es gibt Mitgefühl, das sich auf einen biologischen Einflussfaktor gründet. [Diese Art von Mitgefühl richtet sich in parteiischer Weise auf jemanden, der uns nützlich ist, wie beispielsweise auf unsere Mutter.] Oder sprechen wir über eine Form des Mitgefühls, die sich auf Vernunft gründet und unparteiisch ist? Die Form des Mitgefühls, die auf Vernunft basiert ist viel besser, sie ist unparteiisch – sie beruht auf Begründungen. Mitgefühl richtet sich auf die Person, nicht auf die Handlung. Eine negative Emotion, die ihre Aufmerksamkeit nur auf die Handlungen richtet, ist nicht vernünftig und sie bringt darüber hinaus kein Glück.

Die Nachteile negativer Emotionen wie beispielsweise des Ärgers analysieren

In Bezug darauf, wie man mit negativen Emotionen umgehen kann, ist die Analyse das wichtigste. So können wir zum Beispiel darüber nachdenken, wie viel Nutzen ich daraus ziehen kann, wenn ich ärgerlich werde. Ärger beschert einem sehr viel grobe Energie, das ist wahr. Selbst in unserem alltäglichen Gesichtsausdruck und an unserer sprachlichen Ausdrucksweise können wir das feststellen. Wenn wir ärgerlich werden, verzieht sich unser Gesicht zu einer Grimasse und unsere Worte werden barsch. Wir sind fest entschlossen, die schärfsten Worte zu wählen, mit denen wir die andere Person verletzen können. Dann, wenn der Ärger abschwillt, verringert sich unsere Energie, die zuvor so hart und gewalttätig war; der Verstand wird dann tatsächlich schärfer. Also bei der Energie, die man durch Ärger gewinnt, handelt es sich um eine blinde Art der Energie [bei der der Verstand nicht klar ist, solange wir noch ärgerlich sind.] Deshalb ist Ärger niemals wirklich hilfreich; wenn wir hingegen stets einen intelligenten, realistischen Ansatz wählen, dann kann uns das sehr viel mehr weiterhelfen. Selbst in einem Gerichtssaal hilft es niemandem, wenn ein Rechtsanwalt vor Zorn laut herumbrüllt. Wenn der Rechtsanwalt jedoch seinen Verstand gebraucht, dann kann er die anderen besiegen.
Ärger zerstört die Fähigkeit des Verstandes klar zu funktionieren. Unser Urteilsvermögen mag durch Worte, die im Ärger gesagt worden sind, getrübt sein. Aber mithilfe unserer Intelligenz können wir verstehen, dass Ärger keine Vorteile bringt. Wenn wir in einer schwierigen, bedrohlichen Situation entsprechende Gegenmaßnahmen ergreifen können, indem wir von unserem Verstand Gebrauch machen, wird das sehr viel hilfreicher sein. Mit anderen Worten: während wir unser Mitgefühl für die andere Person aufrechterhalten, öffnen wir uns der Möglichkeit, dass wir zu einem späteren Zeitpunkt Freunde werden können. Wenn wir so denken, können die negativen Emotionen vermindert werden. Selbst wenn sie noch auftreten, werden sie schwächer sein.

Samstag, 26. März 2011

Amazing

Liebe Leserinnen und Leser,

machen Sie sich bitte keine allzu großen Sorgen wegen des letzten Postings. Das war eine LANGE fällige 'Abrechnung' mit verschiedenen Sachen, die waren, und es tat GUT! Vielleicht hilft mir das ja beim Verarbeiten - schön wäre das allemal!

Essen gestern: 1 Käsebrot, 1 Butterbrot - satt
Heute: 1 Breze, aufgeteilt auf zwei Mahlzeiten - satt
Fred kocht gleich Nudeln - Hunger habe ich eigentlich überhaupt gar keinen. Und gewichtstechnisch leisten kann ich mir das schon gar nicht. Mist. Was mache ich jetzt?! Mitessen, obwohl ich keinen Hunger habe - und ich meine KEINEN? Und obwohl ich genau weiß, dass ich mich nicht beherrschen können werde?
edit: zwei Teller Nudeln mit Basilikum-Pesto

Wie meinem letzten Posting nach zu vernehmen, war die Nacht mehr als bescheiden ... geschlafen ... habe ich sage und schreibe 50 Minuten. Ich war bis Punkt 6 Uhr wach, und Roger Waters mit mir, um 6.50 Uhr hat der Wecker geklingelt - ich habe sogar geschafft, aufzustehen. DAS ist immerhin ein Zeichen, dass es (theoretisch) aufwärts geht mit mir. Zu meinen schlimmsten Zeiten musste ich mich früh überwinden, aufzustehen - oder ich bin einfach liegen geblieben. Nach einer warmen Dusche (Himmel hilf, das ist nicht normal, eigentlich bin ich leidenschaftliche Kaltduscherin, und ich meine KALTduscherin) bin ich in die Hose gehupft und ab aufs Fahrrad. Ach ja, warme Dusche, weil meine linke Gesichtshälfte vom Auge bis zur Backe irgendwie nicht taub ist oder so, aber zumindest sich sehr seltsam anfühlt. Ich schiebe es auf a) Bindehautentzündung (jippieh) und b) den kaputten Zahn (am Dienstag ist Termin).

Nach einer halben Stunde war ich da. Lauter nette Leute beim Kurs, 13 an der Zahl, davon zwei Männer, und die Kursleitung. "Tibetische Meditation - Umgang mit schwierigen Emotionen", also genau das Richtige für mich. Los ging der Workshop mit der Fabel einer Prinzessin, die sich einmal bei einem Spaziergang den Fuss an einer Baumwurzel stieß. Daraufhin bat sie ihren Vater, den König, das ganze Reich mit Leder auslegen zu lassen, damit sich keiner ihrer Untertanen je die Schuhe stoßen würde. Der königliche Leibwächter aber dachte an all die Tiere, die dafür getötet werden müssten. So ging er also zu der Prinzessin, und riet ihr, sich das Leder doch selbst um die Füße zu binden, so könnten die Tiere am Leben bleiben, und sie würde sich nicht mehr die Füße stoßen.
Was diese Fabel sagen will?! Der Buddhismus ermöglicht es, einen andere Einstellung zu den Problemen zu entwickeln.

“Glück und Leid hängen von deinem Geist, von deiner Interpretation der Dinge ab. Sie kommen nicht von außen und nicht von anderen. All dein Glück und all dein Leid sind von dir erschaffen, von deinem eigenen Geist.”

Lama Zopa Rinpoche

Lojong - Geistesschulung

Die Nachteile von Ärger und Verlangen
Deine Probleme als Pfad nehmen - im Hier und Jetzt leben, nicht in der Vergangenheit ('hätte, wenn und aber' ändern nichts am Geschehenen) und nicht in der Zukunft (was muss ich später alles erledigen?!)
Deine Probleme für andere erfahren.

“Vertraue nicht darauf, Glück im Äußeren zu finden. Von außen solltest du nichts erwarten, sonst erschöpfst du dich vollkommen, leidest ohne Ende und findest doch keine Befriedigung.”

Lama Zopa Rinpoche

Warum warten mit dem Glücklichsein? Warum nicht im Hier und Jetzt Glück spüren? Ist es möglich, grundlos glücklich zu sein? Was, wenn wir keine Wünsche hätten? Glücklich wären mit dem, was wir haben?

Gleichmut : Apathie

Ein paar Übungen aus der Tibetischen Meditation:
1. Präsenz der Achtsamkeit - Einatmen und bei jedem Ausatmen eine Zahl zählen bis 10. Diese Übung dient der Entspannung des Körpers.

Kum Nye - Die Kunst der Langsamkeit

Die Süßigkeit der Langsamkeit in der Bewegung

Aufhellen der Gedanken

Im Augenblick sein


2. Das Lernen der Selbstakzeptanz

Sieben tibetische Mönche sind in einer Höhle zum Meditieren: der obere Mönch, ein todkranker Mönch, ein uralter Mönch, der bald sterben wird, ein nutzloser Mönch und zwei normale Mönche. Da werden sie von sieben Räubern überfallen. Der Räuberhauptmann droht, alle Mönche umzubringen, um nicht verraten zu werden. Nach zähen Verhandlungen lassen sich die Räuber darauf ein, einen der Mönche zu töten, um sich so das Schweigen der übrigen Mönche zu sichern. Diesen einen soll der oberste Mönch bestimmen. Wen wird es treffen?

Nun, wir Westmenschen würden wohl meinen, der oberste Mönch würde sich selbst opfern. Die Fabel geht aber so weiter, dass der Mönch sich nicht entscheiden kann, weder für einen seiner Untergebenen Mönche, noch für sich selbst - weil er eine bedingungslose Liebe zu sich selbst hat, sich selbst akzeptiert wie er ist.

Ohne Worte - Amazing (Aerosmith):

There were times in my life
When I was goin' insane
Tryin' to walk through
The pain
When I lost my grip
And I hit the floor
Yeah, I thought I could leave but couldn't get out the door
I was so sick and tired
Of a livin' a lie
...

That one last shot's a permanent vacation
And how high can you fly with broken wings?
Life's a journey not a destination
And I just can't tell just what tomorrow brings

You have to learn to crawl
Before you learn to walk
But I just couldn't liten to all that righteous talk
I was out on the street,
Just a tryin' to survive
Scratching to stay alive

Ha, neulich habe ich hier so einen alten Glückskeks gefunden, den man im China-Restaurant bekommt, wenn man brav aufgegessen hat:

Be on alert for a new opportunity!