Mittwoch, 10. Juli 2013

Freak out

So nun ... Whistleblower ... ich pfeife auch aus dem letzten Loch, aber eigentlich geht's mir ja gut. Blog ist nicht wieder da, gut, dass ich zu gemacht habe, und dennoch brauche ich gerade in diesem Augenblick das Schreiben. Reflektiv, damit ich loslassen kann.
 
- Der Tag heute war superoberhammermäßiggenialschön.
 weil Fridolin zu Hause
 weil Bikini bestellt und bisschen schöne Unterwäsche für mich
 weil megaviel geschafft: Hamsterkäfig, Terrasse komplett, Unkraut, Crêpes zum Frühstück, Mittagessen für alle, 1000 Kinder beaufsichtigt, gute Gespräche
 weil entschieden, dass ich das mit dem Wellness in Deutschland weiter machen will, weil es mir nach 2 Jahrzehnten Schindluder, die ich mit meinem Körper getrieben habe, einfach gut tut, mich um mich selbst zu kümmern, wohlwollend, aber ich kann mich nicht entscheiden, womit ich anfange ... 'einmal alles' so wie in Tunesien geht nicht, weil's hier einfach schweineteuer ist.
 
- Ich bin so weit, dass ich Fridolin zu Hause lasse vom Kindergarten, so wie heute, weil er mir zum Einen eine echte Hilfe ist im Haus, von Fred kommt ja gar nichts! Nichts! Zero! Nada! Zum Ausgleich hat er dann seine Freunde heute hier gehabt, und nachmittags gab's hier Mega-Action mit dem Rasensprenger und 1000 Kindern. Tut mir megamegagut mit den Kindern zum Einen, zum Anderen bekomme ich so ja auch noch mehr gute Kontakte zu anderen Menschen, tut mir auch gut. Aber das Kind als Hilfe zu benutzen kann ja auch nicht sein. Wird ja auch nicht ewig sein. Jetzt im Augenblick ist er aber gut so.
 
- Zigaretten habe ich in Tunesien weggeschmissen, brauche ich nicht mehr.
 
- Fred wollte eigentlich für eine Weile hier ausziehen, aber irgendwie tut sich da nix
 
- Bei Hannes habe ich mich noch nicht mal aus dem Urlaub zurückgemeldet. Keine Lust. Zero. Nada.
 
- Gestern schönes Treffen mit einer Freundin, sie hat mich eingeladen, mit ihr zu ihrem Hobby zu gehen, und mir das mal anzuschauen. Wäre voll was für mich.
 
- Herr Klavier hat mich mit einer anderen Patientin bekannt gemacht, damit wir mal einen Kaffee miteinander trinken gehen.
 
- Ich schaffe hier zwar wahnsinnig viel, aber mit Fred hier ist es einfach unmöglich, jemals weiterzukommen. Sisyphos ist nichts dagegen. Deshalb habe ich beschlossen, die Nachbarin mal nach ihrer Putzfrau zu fragen. Nachbarin war heute aber nicht da. Mist. Da wird Fred wieder schreien, ist mir aber egal. So wie's ist, geht's nicht weiter.
 
- Ich bin nach meiner einen Woche alleine extrem viel zu leisten im Stande, fühle mich gut eigentlich mit allem, so wie es ist. Auf Speed. Und doch weiß ich, wo's mich hinführen wird.
 
- Fridolin bräuchte dringend ein Federbett und ein gescheites Kopfkissen, wünscht er sich. Fred meinte vorhin 'Wieso das denn?!' Soll ich ihm mal sein Bettzeug wegnehmen vielleicht?! Also bitte ... . Aber ich kann doch nicht alles alleine ... . Fred sieht nirgends Bedarf. Ihm gefällt immer alles so, wie's ist, weil er dann keine Arbeit hat. Freizeit kann er gut. Vor der Glotze liegen mit Chips und Spezi. Fridolin müsste endlich mal schwimmen lernen. Fred geht nicht mit ihm ins Schwimmbad.
 
- Ich bin so motiviert, auch wieder Sport zu machen. Aber wann denn das noch?! Die Zeit rast ... schon wieder 23 Uhr. Und meine Arbeit?!
 
- Dann macht mich das wieder wütend, dass Fred nix macht, und ich eine Putzfrau suche(n muss).
 
- Hannes hat am Samstag Geburtstag. Mit mir was zu machen ist nicht eingeplant. Und mir ist das ehrlich gesagt egal. Keine Lust mehr auf eine Kindergarten-Beziehung. Ich renne ihm nicht mehr hinterher, und stehe nicht mehr zur Verfügung für seine Spielchen und Verarsche. Keine Lust mehr, ausgenutzt und benutzt zu werden. Keine Lust, mich für ein kleines bisschen Zuneigung seinerseits dermaßen anstrengen zu 'müssen'. Schlicht und einfach.
 
- Umgedreht ... dann gebe ich das Geld eben für Wellness aus, statt für unnötiges Essen. Zwei Fliegen, eine Klappe. Mir wäre am Liebsten, wenn mir irgendjemand einfach was Schönes für einigermaßen Ok-Geld zusammenstellen würde.
 
- Und das mit Frida ist auch noch nicht gegessen. Als ich nicht da war letzte Woche, hatte sie Fridolin drei von 8 Tagen. Einerseits gut, weil mir Fridolin in ihrer Obhut fast lieber ist als in Fred's, bei ihr ist er fast besser aufgehoben als bei seinem Vater, weil SIE ihm schwimmen beibringt beziehungsweise eben was mit ihm macht, und ihn normal behandelt, im Gegensatz zu Fred. Andererseits ... unterläuft sie so durch die Hintertür meine Regeln. Das kotzt mich an.
 
- Habe keine Lust mehr, Fridolin in den Kindergarten zu bringen, das nervt mich da nur noch. Die Vorschuleltern sollen ein Theaterstück aufführen am Sommerfest. Ich sollte das - von Tunesien aus - in die Hand nehmen und organisieren. Arsch lecken. Hab's einfach nicht gemacht. Jetzt macht's wer anders, aber irgendwie hat keiner Lust. Dann habe ich vorhin mit einem anderen Vater telefoniert, von dem ich eine Info bekommen hatte diesbezüglich, die Fred mir hätte geben müssen - Toll. Seit die unser Geschenk zurückgewiesen haben, habe ich keine Lust mehr auf da.

- Und dann ist da noch das mit meinen Hormonen. Da in paar Wochen ja nochmal ein Hormonspiegel ansteht, weil ihr zu viel Pille im Blut war, nehme ich jetzt gar nichts. Kein Magnesium, kein Tryptophan, gar nix; Körper auf Null setzen. Und mir graust davor, durchzusetzen, dass ich sehr wohl irgendwas brauche, was mir Besserung verschafft.
 
So, das 23.10 Uhr, müsste wohl eigentlich mal schlafen, aber bin noch zu aufgedreht. Der Witz ist, dass es mir eigentlich prächtig geht, und ich nach dem Urlaub energiegeladen bin. Muss aufpassen, dass das, was ich hier und jetzt geschrieben habe, nicht runterzieht.