Montag, 10. September 2012

Wunden

Und da ist sie wieder, die Angst. Fred ist so anders geworden,
einerseits. Andererseits kann ich mir nach wie vor nicht vorstellen,
jemals wieder mit ihm zu schlafen. Aber das gehört für mich
unabdingbar dazu. Dann wieder der ganze Dreck, diese massive
Unordnung. Ich habe mal Fotos gemacht, und Herrn Klavier gezeigt (und
nur ihm, ich will Fred ja nicht bloßstellen), nur damit mir das mal
jemand glaubt. Ich spinne ja nicht. Umgedreht ... dann wieder habe ich
solch ein schlechtes Gewissen, dass ihn das verletzt mit der Trennung,
Hannes und so; dann tut mir leid, dass das mit uns nichts ist. Dann
wieder bin ich so sauer, dass er den Mund nicht aufmacht, wenn er mich
doch mag. Dann wieder habe ich ein schlechtes Gewissen, seine Hilfe in
Anspruch zu nehmen. Umgedreht, vielleicht ist das jetzt ja der
Ausgleich, es ist ja nicht so, dass ich die letzten 13 Jahre nichts
geleistet hätte. Ich habe ihm wie selbstverständlich gedient, er
hat's angenommen, als ich richtig krank war, kam von ihm ... nichts.

Dann wieder wünsche ich mir, dass ich Fridolin zu Hannes mitnehme,
weil die zwei sich mögen, und weil's eben schön ist bei und mit
Hannes und Fridolin ja von sich aus mit will. Aber Fred mag ich auch
nicht verletzen. Aber aus Mitleid ... ?!