Ich habe vorhin noch mit Hannes telefoniert ... auch wenn ich ja irgendwie ein kleines bisschen gehofft hatte, dass er anrufen würde. Dabei merke ich, dass ich in bestimmte Verhaltensmuster zu verfallen drohe, die nahe bei denen Frida's verdammt ähnlich sind. Gefahr erkannt, Gefahr gebannt! In diesem Fall immerhin einigermaßen einfach zu händeln. Jedenfalls dachte ich, über meinen Schatten zu springen, der ja keiner war, als ich bei Hannes angerufen habe, und es war gut so. Manchmal habe ich halt irgendwie das Gefühl, dass ich störe, wenn ich anrufe, deshalb ist mir lieber, wenn er anruft. Dann entsteht die Situation, dass ich warten muss (?!), dass er anruft ... ein Problem, das keines mehr ist. Ich muss mein eigenes Verhalten überdenken.
Jedenfalls ... der arme Kerl war heute morgen beim Zahnarzt - Weisheitszahn ziehen. Danach ist er kurz in die Arbeit gegangen, weil sie ihn dort gebraucht haben. Danach hatte er Elterngespräch im Noch-Kindergarten seines Sohnes, in dem sie den Erzieherinnen mitteilen mussten, dass die Beziehung hinfällig ist, und sie in Scheidung leben (wobei mit Verlaub ich das besser finde, wenn die Erzieherinnen solche Dinge früher wissen - spricht Friederike, die Erzieherin). Danach war er für seinen Sohn zuständig - trotz dicker Weisheitszahnbacke. Und weil's noch nicht genug ist, entschied sich heute, wo sein Sohn heute leben wird. Die Nochfrau hat ja einen Neuen, der selbst irgendwie im Rosenkrieg mit seiner Exfrau lebt. In die Eigentumswohnung von Nochfrau's Neuem und dessen zukünftiger Exfrau (jetzt wird's kompliziert), will Nochfrau mit Hannes' Sohn ziehen. Wer die Eigentumswohnung bekommt - dementsprechend, wo Hannes' Sohn ab in zwei Wochen wohnen wird, ob 60 km von hier, oder 500 km von hier - entschied sich heute. Endlich. Hoffentlich. Nachdem wir telefoniert haben, trat Hannes den Gang zu seiner Nochfrau an, um die Entscheidung hoffentlich hoffentlich hoffentlich zu erfahren. Schon Wahnsinn.
Schluss für heute!
Friederike Fröhlich