Die Frage, die sich mir stellt: Ist es möglich, dass der Mangel an Berührungen krank machen kann?! Schon vor Monaten habe ich auf arte eine Dokumentation zu diesem Thema gesehen:
Was hat Berührungsmangel mit Übergewicht zu tun?
Und was bedeutet das konkret für mich?
Die Kraft von 'Berührung' war mir zu keinem Zeitpunkt so bewusst, wie bei meiner Rückkehr aus Mexico nach Deutschland. Dort wird sich ständig und permanent berührt. Zur Begrüßung, zum Abschied, in den Arm genommen, auf die Wange geküsst, am Arm berührt ... diese regelmäßigen Berührungen haben mich regelrecht aufblühen lassen. Auch in Nepal folgt auf den Gruß 'namaste' mit zusammengelegten Händen eine intensive Berührung durch das Gegenüber. Zurück in Deutschland wurde mir bewusst, wie berührungs-krank unser Volk doch ist! Da wird eine Hand entgegen gestreckt, um den Abstand zum Gegenüber zu wahren.
Ganz tief in mir drin hungere ich danach, möglichst großflächig berührt und gehalten zu werden. Der Mangel an Berührung bedingt zugleich das Fehlen von Nähe und Geborgenheit. Auch kann das Fehlen von regelmäßigem Körperkontakt Krankheiten wie Depressionen oder Essstörungen (in meinem Fall Übergewicht) auslösen. So hat man herausgefunden, dass Menschen mit Essstörungen über ein nicht-funktionierendes Körperschema ihrer selbst verfügen, dass der Tastsinn gestört sein kann - vielleicht ausgelöst durch den Mangel an Berührung in der Kindheit.
Welche Berührung ist 'die richtige'?
Ist Berührung wirklich ein Glückslieferant? Ich meine JA!
Was bedeuten diese Erkenntnisse nun für mich?
- Als erstes habe ich für mich einen Termin zur Ganzkörpermassage und zur Pediküre ausgemacht. Ich bin schon mal gespannt und voll Vorfreude.
- Der Wunsch nach einem Tier, nach einem Hamster, kommt auch nicht von ungefähr. Den Herzschlag spüren.
- Die erste Diagnose, die ich - noch von Frau Sommer - bekommen habe, lautete unter Anderem auf psychischen Hospitalismus, anaklitische Depression, Deprivationssyndrom
- So, da sich Berührungen positiv auf die Entwicklung von Kindern innerhalb einer Familie auswirken, und Fridolin offensichtlich meine Nähe braucht, wird er bis auch Weiteres erst einmal bei mir schlafen, solange ihm das gut tut.
Für mich relevante Körpertherapie-Schulen, mit denen ich mich auf der Suche nach Antworten und Lösungen auf jeden Fall noch näher beschäftigen möchte, sind:
Kum Nye ist keine Körpertherapie-Schule, viel mehr tibetisches Yoga. Hier habe ich bereits die ein oder andere Unterrichtsstunde absolviert, und bin von der Wirkung überzeugt.
Reiki kenne ich nicht wirklich, geht mir, nach allem, was ich bisher gelesen habe, aber eventuell ein bisschen zu sehr in Richtung Esoterik. Esoterik - nichts, was ich verteufeln würde, allerdings auch nicht so wirklich 'mein Ding'.
Weiterführende Artikel:
- "Berühr mich" von Anja Jardine in der Onlineausgabe der NZZ
- Auch Franziska Wischmann schreibt in ihrem Artikel "Fass mich an" für "Fit for Fun" über Berührungen.