Montag, 16. Juli 2012

Hamburg, meine Perle

Liebe Leserinnen und Leser,

nun mal kurz meine paar wirren Gedanken ordnen, bevor ich ordentlich loslegen kann ... .

Heute auf dem Programm steht:
- Wäsche (komplett)
- die Rezepte von meinem Gewichtsreduktions-Programm runterladen
- ansonsten nichts, nur worauf ich Lust habe

Fridolin hat letzte Nacht bei mir geschlafen. Er 'arbeitet' zur Zeit dermaßen viel im Schlaf, dass er sich keine Ahnung wie oft um die eigene Achse dreht. Wenn dann die Füße über das Geländer vom Hochbett ragen, habe ich Angst, dass er nicht mehr weiß, wo er ist, wenn er aufwacht, weil er ja komplett anders drin liegt, und dann irgendwie rausfällt. Das Hochbett ist echt hoch.
Ich habe keine Ein-, Durch-, und Ausschlafprobleme mir, das ist zum Glück abgehakt. Allerdings fühle ich mich die letzten Tage beim Aufstehen schon ziemlich schlapp - krankheitsbedingt, wobei der Husten immerhin weg ist. Die Lymphknoten sind derzeit ständig angeschwollen, ohne dass ich wirklich krank wäre, außer den zwei Tagen letzte Woche. Packe ich schon. Irgendwie. Auf mich achten. Auf meinen Körper hören. Rechtzeitig bremsen, beziehungsweise die Maschine in moderatem Tempo laufen lassen.

Vor ein paar Wochen gab es das beste Risotto aller Zeiten. Dachte ich. Dasjenige, welches ich gestern gekocht habe, war einfach ... Risotto in Vollendung. Risotto in Perfektion. Besser als das gestern ging nicht. Dabei ist das doch pupseinfach ... kann jeder: Frühlingszwiebeln in Öl andünsten, Reis dazu, mit einem kleinen Glas Weißwein ablöschen, nach und nach das Wasser, in das die Steinpilze eingelegt waren (mit Kaffeefilter abgeseiht, damit kein Sand rein kommt - *eeek*) zugießen, und immer immer rühren. Getrocknete Steinpilze dazu. Wenn das Steinpilzwasser aufgebraucht ist, mit einem kleinen Schuss Sahne und Wasser aufgießen, bis der Reis die richtige Bissfestigkeit hat. Salzen, frisch gemahlenen Pfeffer drauf. Zum Schluss noch zwei Frühlingszwiebeln dazu, eine gute Portion frisch geriebenen Parmesankäse druntermischen, 2 Zweige frischen Thymian und einen frischen Zweig Oregano dazu. Und gaaaaaanz zum Schluss mit einem klein wenig Trüffelöl statt Butter verfeinern - et voilá!

Fred hat heute Fridolin-Tag, und gleich heute morgen gab's schon wieder Riesenknatsch - ohne meine Beteiligung, ich war noch im Bett. Fridolin habe ich um 6.45 Uhr runter geschickt, und mich nochmal im Bett umgedreht. Dann ging das Geschrei unten los, heulen und Türen schlagen. Nachher hat mir Fridolin erzählt, dass er seinen Tee nicht gleich trinken wollte, deshalb hatte Fred ihm seine beiden selbstgemalten Schatzkarten von gestern weg genommen bis heute Abend. Hm. Das ist aber nicht nett?! Da würde ich auch ausflippen an Fridolin's Stelle. Das ist doch jetzt nicht sooo schlimm?! Mal ganz abgesehen davon, dass er bei mir immer seinen Tee ohne Probleme trinkt.

Hannes hat gestern Abend doch noch angerufen, nachdem ich eine SMS geschickt hatte, dass ich ins Bett gehen würde. Er hat erzählt, wie stolz er auf seinen Sohn gewesen wäre, und und und. Hm. Ich hatte mit Fridolin auch einen schönen Tag gestern, und ich war auch stolz auf ihn gestern (immer), aber irgendwie interessiert niemanden so wirklich, was ich mache. Ich fühle mich benutzt. Ich höre immer zu. Aber ich würde auch gerne mal gefragt werden. Und ich würde auch gerne erzählen.

Eigentlich wollte ich ja jeden Tag 60 Seiten lesen, so dass ich meinen immens großen Stapel angefangener Bücher bis Ende Juli abgetragen haben werde. Aber irgendwie schaffe ich das nicht. Die Bücher, die jetzt noch übrig sind, lesen sich nicht mal eben schnell. Mist. Nicht mal das schaffe ich.

Ach ja, letzte Nacht habe ich von meinem Ex-Freund in Nepal geträumt. Da war ein riesiger Baum, in den man klettern konnte. Den Stamm hoch, dort, wo die Äste in alle Richtungen abgehen, war so eine Art 'Nest', wo man gemütlich sitzen konnte. An eine Traum-Handlung kann ich mich nicht erinnern.

Heute mal ein Zitat aus einem Film:

"Am Ende wird alles gut.
Und wenn es nicht gut ist,
dann ist es auch noch nicht das Ende."
Sonny in "Best Exotic Hotel Marigold"

Das Konzert gestern war ein "Kinderkonzert", um bei Kindern Spaß an klassischer Musik zu wecken. Bei uns im Opernhaus gibt es seit 1000 Jahren eine Kinderkonzert-Reihe, da ist Frida früher auch mit mir hingegangen. Das ist immer mit Moderation, um den Kindern die klassische Musik, und Musikinstrumente nahe zu bringen. Total schön gemacht. Gestern ging's um Zauberei. "Der Zauberlehrling". Mit Symphonieorchester. Etwa 80 Musiker. Drum herum wurde die Geschichte vom Zauberlehrling erzählt und auf spannende Weise erklärt. Und das ganze im Opernhaus - das ist schon prächtig! Und toll gemacht.

Das Konzert an sich war super. Mit Frida habe ich nur das Allernötigste geredet, ansonsten hat Fridolin mit ihr geredet. Hat schon gepasst. Danach wollte sie noch ein Stündchen mit 'uns'/Fridolin in die Stadt (ich als notwendiges Übel). Mal ganz abgesehen davon, dass es auch nicht wirklich von Interesse ist, ob ich nicht vielleicht noch was anderes geplant hatte, scheint sie irgendwie 'völlig' vergessen zu haben, was letzte Woche war!!!!  Ich habe das nicht vergessen. Tut mir leid, sorry. Mir geht das nach. Keine Entschuldigung, nichts. Wozu auch. War ja nix. Nun denn

 Gestern abend hat sie dann auch eine Email geschickt, ob sie Fridolin nochmal vor den Sommerferien 'haben dürfte'. Ich habe noch nicht drauf geantwortet. Muss ich mir noch überlegen. Mann, Mann, Mann. Irgendwie ignoriert sie das weg. Was ich nicht sehe, ist nicht da. Die drei Affen. Sorry. Ich kann meine Schmerzen nicht einfach weg-ignorieren. Wenn ich das übergehe, bedeutet das für mich zu akzeptieren, dass sie mich so behandelt. Aber das werde ich NIEMALS mehr machen. Und dann wird sie das immer weiter tun. Ich werde Fridolin seine Oma nicht langfristig vorenthalten, keine Frage. Darum geht es mir nicht. Fridolin ist KEIN Druckmittel. Die zwei lieben sich. Meinem Kind tut seine Oma gut. Punkt. Und umgedreht.
Aber: Ich muss für mich erst mal drüber weg kommen, was sie mir letzte Woche angetan hat. Dazu brauche ich, solange ich brauche PUNKT. Es wird NICHT schneller gehen, wenn sie in der Zwischenzeit weiter Druck auf mich ausübt. Und bis ich wieder bereit bin, mich der Problematik mit ihr zu stellen, muss sie eben in Kauf nehmen, dass sie Sohni nicht sehen wird. Der Kontakt mit ihr tut mir nicht gut in dieser Form. Ich muss mein Leben in den Griff bekommen. Wenn ich das von letzter Woche irgendwie verarbeitet habe, können wir gerne wieder reden, aber jetzt nicht. Fertig aus.

So, kurz nach 9 Uhr ... dann fange ich mal die Woche an.

Traurige Grüße,
Friederike Fröhlich