Montag, 16. Juli 2012

Endspurt

Also nicht, dass das hier jetzt ein verkapptes Hausfrauen-Blog werden soll ... Aber beim Bügeln ist mir wieder gerade eben wieder eingefallen, weshalb ich den Post vorhin überhaupt angefangen hatte. Als ich Fridolin gestern abend bettfertig gemacht habe, und wir mit Zähneputzen fertig waren, hat er automatisch den kleinen Lappen genommen, der am Waschbecken liegt, und den Wasserhahn nachpoliert. Nix Großes, kein Akt von 10 Minuten, und nicht bis ins kleinste Detail. Darum geht es mir nicht. Mir geht es auch nicht um einen Sauberkeitsfimmel oder darum, ihn zum Putzteufel zu drillen. Mir geht es um Wertschätzung von Arbeit und Achtsamkeit. Ich habe ihm vor Wochen mal gesagt, dass wenn er beim Zähneputzen und Gesichtwaschen mit dem Wasser rumspritzt, das jedes Mal für mich ein Haufen Arbeit ist. Unnötige Arbeit. Dann sieht das Waschbecken und Bad nicht mehr schön aus. Dann habe ich ihm den Lappen gegeben, und gezeigt, dass wenn wir alle zusammenhelfen, ich weniger Arbeit habe, und mehr Zeit für andere Dinge - mit ihm schöne Sachen machen zum Beispiel. Seitdem schnappt er sich immer nach dem Zähneputzen den Lappen, und ich kann mir einmal die Woche Waschbeckenputzen sparen. Ganz einfach.

Fred hingegen ist das scheißegal. Das interessiert ihn nicht, im Gegenteil, er findet alles unnötig. Warum Garten gestalten? Warum den schön gestalteten Esstisch nicht zumüllen? Wieso Stofftaschen bügeln? Wieso Bettwäsche? Wieso Sohni's kleines Kopfkissen? Wieso arbeiten? Wieso? Wieso? Wieso? Weil's so megaschnell geht und einfach, und schön aussieht, und alles andere nach einem Mini-Erfolgserlebnis auch leichter von der Hand geht. Weil's dann ordentlich ist. Weil's gut riecht. Weil sich frisch gebügelte Wäsche schön anfühlt. Weil es Spaß macht, in der Lage zu sein, zu arbeiten. Weil Sohni ein frisch-gebügeltes, gut-riechendes Kopfkissen verdient hat. Weil ich weniger Arbeit habe, wenn er nur ein kleines bisschen wertschätzender/achtsamer mit den Dingen umgeht. Weil ich mich freue, dass ich zwei funktionstüchtige Hände habe, mit denen ich etwas schaffen kann. Das alles ist Lebensfreude. Lebensfreude, die Fred nicht wollen will, weil er depressiv ist.

Wobei der Witz ist, dass es ich mein fett weg kriege von Fred, wenn's hier aussieht, wie's eben aussieht, wenn eineinhalb Leute schaffen (Fridolin und ich), und der dritte sich eben benimmt wie der Elefant im Porzellanladen. Dabei ist er es selbst, der den Ist-Zustand verursacht. Ich habe keine Schuld an seinem Chaos.

So, Endspurt ... jetzt nur noch schnell die restliche Bügelwäsche aufräumen, dann habe ich es geschafft!! Eigentlich wollte ich noch schnell Atlglas und Pfandflaschen wegbringen, aber umgedreht kann das auch wirklich bis morgen warten, dann habe ich sowieso Fridolin-Tag. Dann mache ich jetzt lieber irgendwas, was mir gut tut. Rezepte vom Gewichtsreduktions-Programm downloaden zum Beispiel, oder nach Urlaub für Sohni und mich suchen. ;-)

Schönen Nachmittag noch,
FF