Montag, 6. August 2012

Effektive Effizienz ...

... oder andersrum.

Hannes hat ganz schön viele Pläne, arbeiten, seine Fahrradtour, mit seinem Sohn zu seinen Eltern. Am Ende des Tunnels stehe ich, sagt er. Aber wann wir uns mal wieder sehen - no idea. Die Liebe kommt, die Liebe geht ... . Mal sehen.


Der Wecker klingelte heute morgen um kurz nach 6 Uhr, und klingelte noch zweimal, bis ich mich endgültig aufrappeln konnte. Aufgewacht war ich schon um 5.30 Uhr, und heute nicht todmüde. Der Hals tut noch immer weh, aber das ist kein normales Halsweh, eher 'von außen', ich glaube nicht, dass das vom Spiritus kommt, das Zeug war ja irgendwie 'nur' in den Augen, Nase und Mund, aber gelangte nicht bis in den Hals.

Sogleich habe ich mit Fridolin gefrühstückt - Toast mit unterschiedlichen Marmeladen und zur Feier des Tages mit Nuss-Nougat-Creme, Fridolin war glücklich. Da Hamsti noch wach war, beobachteten wir ihn noch ein bisschen, wie er in seinem Stall randalierte. Auf der zweiten Etage hat(te) er ein Heunest, das hat er mal eben durch die Gegend gebollert, von ganz oben bis ganz unten. Fridolin stand da und lachte Tränen. So richtig echtes, befreites Lachen. Dieses Tier tut mir und uns so verdammt gut!!! WARUM habe ich verdammt nochmal nicht auf mich selbst gehört, sondern auf die vermeintliche 'Vernunft' der Anderen?!

So, dann startete ich mein 'effizientes Effektivitäts-Programm' - Turbo-Paulina lässt grüßen: Punkt 8 Uhr habe ich Fridolin im Sport-Camp abgeliefert, die drei Leute, die das machen, waren nett ... glücklicherweise war das in dem Raum, wo Fridolin auch zum Turnen hingeht, also quasi Heimspiel für ihn. Die anderen Kinder kannte er nicht, er blieb aber trotzdem ohne Probleme dort. Ich bin mal gespannt, was er später erzählt!! Ich freue mich so, weil genau das die Arbeit ist, die ich auch früher gemacht habe, Kinder-Freizeitprogramme, und mir schon damals dachte, dass wenn ich selbst mal ein Kind habe, dieses Kind dann auch all die ganzen tollen Sachen machen darf. Da ich die Programme kenne, weiß ich auch, dass sie gut sind. Jetzt habe ich selbst ein Kind, und bin einfach nur verdammt glücklich, dass er alle diese Dinge machen darf, sei es Spielmobil, Sport-Camp, Kinderturnen, Fußball, Stadtführungen, und was es eben noch so alles gibt.

Als erste Zwischenstation habe ich bei der Kinderärztin eine Überweisung für den HNO-Arzt geholt wegen Fridolin's ewigem Nasenbluten. Voll peinlich: ich war um 8.10 Uhr da, die Praxis machte erst um 9 Uhr auf, war aber trotzdem schon besetzt, und die Tür auf. Ich habe ja nix Großes gewollt da, außer die vorbestellte Überweisung abzuholen; die Sprechstundenhilfe meinte auch 'bassd scho', aber trotzdem war mir das verdammt unangenehm - mein Fehler! Bäh.

Also, dann noch ein paar Bankgeschäfte erledigt, einen Sack für den Gebrauchtwarenmarkt zu Hause abgeholt, und gleich dort vorbei gefahren, nach Hause zurück, die Blumen unter dem Vordach gegossen, wo der Regen nicht hinkommt, Unkraut gejätet, und Punkt 9 Uhr war ich zu Hause und fertig mit dem ersten Teil.

Ernesto habe ich somit zur Genüge ausgefahren. Tut verdammt gut! Auto wär' nix für mich, glaube ich. Da muss man sich notgedrungen immer überall 'hinten anstellen'. Damit habe ich im normalen Leben kein Problem, echt nicht. Aber mit dem Roller ist man eben doch viel flexibler. Man kann sich schon mal irgendwo vorbeizwängen, und findet viel leichter einen Parkplatz. Die Probleme, von denen man so hört, kann ich nicht nachvollziehen. Ok, ich gehöre nicht wirklich zu den defensivsten Fahrern, aber ich fahre auch definitiv nicht aggressiv oder so, drängeln ist nicht mein Ding. Man muss sich schon behaupten, aber auf rücksichtsvolle Weise. Sagen wir so ... mein Fahrstil ist tendenziell schon eher defensiv (zumal ich oft genug mit Fridolin unterwegs bin, ich gehe kein Risiko ein), aber mich unterbuttern zu lassen, sehe ich auch nicht ein!

An Teil 1 schloss sich nahtlos eine Cappuccino-Zeitungsles-Pause an. Habe für Fridolin ein Bild von der Golden Gate Bridge ausgeschnitten, das darf er sich ins Zimmer hängen. Da waren wir 2008, als Fridolin gerade mal ein Jahr alt war. Wow! Danach habe ich festgestellt, dass Hannes zweimal angerufen hatte, also habe ich kurz mit ihm telefoniert ... mein Verhältnis zu ihm ... nun ja. Selbstverständlich mag ich ihn. Ich befürchte allerdings, dass ich mich nach dem ganzen Hin und Her bei ihm schon erst wieder in ihn verlieben 'muss', will und werde. Keine Ahnung, wie's weitergehen soll mit uns. Sehnsucht habe ich grade keine. Hm. Oder vielleicht habe ich Sehnsucht, aber ich will sie nicht zulassen, weil ich keine Chance habe auf 'Befriedigung'? Aber um ehrlich zu sein: um die Liebe zu kämpfen habe ich weder Kraft noch Lust. Ich mag nicht mehr kämpfen. Entweder er kommt von selbst auf mich zu, oder eben nicht. Telefon-Beziehung werde ich jedenfalls keine führen. "Irgendwann sollten wir uns wohl mal wieder sehen." Habe ich ihm grade nicht in dieser Wortwahl geschrieben. Sonst geht die Liebe weg. Ich werde nicht Ersatz für seinen Sohn spielen. Es muss auch Zeit für mich und uns sein. Ach, ich weiß auch nicht.

So, mit sonnenbaden wird's heute wohl nix bei 19° C, grau in grau und strömendem Regen. Wobei ich gar nicht mal so undankbar bin dafür, es war ja jetzt lange genug richtig schön und heiß. So schaffe ich drinnen was.