Liebe Leserinnen und Leser,
nach ein paar Tagen Funkstille bin ich wieder mit von der Partie in der Blogosphäre. Die letzten Tage, schlaflosen Nächte, Wochen und Monate habe ich mich gefragt, ob ich wohl wieder depressiv bin? Ich kann es nicht genau sagen, aber vieles deutet darauf hin. Klasse: vom Burnout zur Depression. Aber Friederike wäre nicht Friederike, wenn sie klein beigeben würde, also starte ich den Versuch, dieses Biest in den Griff zu bekommen. Vor acht Jahren hat es ja schon einmal ganz hervorragend geklappt, warum also nicht jetzt?! Was soll ich denn machen? Jetzt habe ich es so weit geschafft, soll ich jetzt etwa aufgeben?! Mich ganz gehen lassen? Kommt nicht in Frage! Es ist doch schön auf der Welt, wenn auch die Umstände bisweilen mehr als widrig sind.
Klar wäre es wichtig, jemanden an meiner Seite zu haben, der mich aus nichts als Liebe zu mir, um meiner selbst willen, darin unterstützt, gesund zu werden. Aber außer Herrn Klavier ist da niemand.
Klar, außer ihm gibt es noch ein paar Menschen, die mir wohlgesonnen sind. Nur 'wohlgesonnen' reicht nicht aus, um einen Kampf zu gewinnen, denn die Depression ist eine Bestie. Und besser alleine kämpfen, als gar nicht. Meine Meinung. Wie auch immer man 'kämpfen' interpretiert.
Klar wäre es schöner mit jemandem an meiner Seite, denn dann müsste ich nicht alleine alles durchdenken beziehungsweise wieder eine Woche warten, bis ich zu Herrn Klavier kann; gemeinsam mit jemandem hieße auch, mich nicht alleine über Fortschritte freuen zu müssen, nicht alleine Zuversicht empfinden, aber gemeinsam lässt es sich auch leichter Rückschläge wegstecken, ich müsste mich nicht alleine immer wieder auf die eigenen Beine stellen, nicht alleine Enttäuschungen, Frust und Unsicherheiten ertragen. Alleine-Sein verstärkt meine Einsamkeit, meine Sprachlosigkeit und verlangt mir, die sich sowieso am Rande der Erschöpfung befindet, enorme Kraft ab. Umgedreht macht mich das Aushaltenkönnen von Alleinsein auch unabhängiger von anderen Menschen. Das ist gerade bei mir wichtig, die eigentlich so fremdbestimmt vor sich hin lebt.
Schon so oft habe ich versucht, 'besser' zu leben, anders. Doch was ist 'gut' und was ist 'schlecht'? Kann man 'schlecht leben'?
Nachdenkliche Grüße,
Friederike Fröhlich