Freitag, 20. Mai 2011

Erwartungsdruck

Oh Hilfe, hoffentlich bekomme ich jetzt noch alles zusammen, was in meinem Hirn rumschwebt.

Fred holt heute Fridolin aus dem Kinderladen ab und geht mit ihm zum Kinderturnen. Fred’s Spruch „Ich möchte auch mal ausschlafen“, nachdem seit zwei Wochen ich alleine die volle Verantwortung für Fridolin, das Haus und den ganzen Rest habe, rüttelte mich wach. Zumal er offensichtlich jeden Tag um 6 Uhr in der Arbeit ist, und ab 14 bis 14.30 Uhr Feierabend macht und dann tun und lassen kann, was er will, außer in zwei Wochen zweimal für uns einzukaufen.

„Nimm es als Vergnügen, und es ist Vergnügen!

Nimm es als Qual, und es ist Qual!“

aus Indien

Plan heute:

-          Dachterrasse

-          Ausruhen - Zeitung lesen, Buch lesen

-          Fridolin’s Zimmer

-          Kokospalme(n) von OBI

-          Garten gießen/Rasen sprengen

-          Psychomann anrufen wegen Termin                    nicht erreichbar, kein Anrufbeantworter

-          Wäsche waschen und aufräumen

-          Spülmaschine ausräumen

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Viel zu viel!

So, eine halbe Stunde Sonne tanken auf der Dachterrasse. Es könnte so schön sein, wenn … ja, wenn ich mich denn entspannen könnte. Das Nachbarkind ist im Kindergarten, also ist von der Seite schon mal Ruhe, ansonsten kam nur die Müllabfuhr gefahren und hat gelärmt, ansonsten war tatsächlich kein großartiger Lärm. Aber ICH schaffe es einfach nicht, herunterzufahren. Es geht nicht. Da kann ich machen, was ich will.

Down the lane I walk with my sweet Mary …

Aus einer geplanten Kokospalme mach drei. Plus schöne rote Übertöpfe. Ich mag das gerne … entweder 50 mal die gleiche Pflanze in 50 verschiedenen Übertöpfen oder umgekehrt. Wir werden von unserer Umwelt sowieso schon dermaßen mit Reizen überflutet, dass es Stress bedeutet, auch noch so viele unterschiedliche Sachen sehen zu müssen. Die Palmen sind übrigens jetzt schon riesig, und werden laut OBI-Fachverkäuferin noch so circa 30 cm wachsen – schön! Ach ja, ich habe seinen 50€-Gutschein eingelöst, und sogar noch Geld raus gekriegt. Jippieh! Die Palmen waren im Angebot. Fred wird sich freuen. Sarkasmus.

… but he is there, because he’s a victim of the time …

Anyway, schon in Mexico habe ich es genossen, stundenlang und tagelang durch die Wüste von Sonora und Oaxaca zu fahren … . Keine Städte, kaum Häuser, nur Landschaft. Eintönige Landschaft. Erholung für die Augen, den Geist, die Sinne … alles.

So, hab’s mir mal angesehen: In Fridolin’s Zimmer ist nicht wirklich Großes zu tun, aber so viel, und so kleinteilig alles. An meiner Motivation liegt es nicht, aber an meiner Kraft. Und an der Tatsache, dass wenn ich was mache, Fred unter Garantie wieder irgendwas sagt, was mir die wenige vorhandene Kraft entzieht.

Wie zum Beispiel diese ewige Telefoniererei. Dann brauche ich Fridolin nicht abholen lasse, wenn ich sowieso permanent angerufen werde und mal ganz abgesehen davon, dass ICH nicht zur Ruhe finde, auch nicht in Ruhe gelassen WERDE. Punkt. Nicht mal dann, wenn ich mit iPod in den Ohren daliege und versuche zu SCHLAFEN.

Auf dem Bett liegen, immer mal wieder ein bisschen dösen. Nicht schlafen können, aber fürs Aktivsein definitiv zu müde, platt, abgeschlagen – kraftlos.

Fred war da, nachdem er mit Fridolin beim Kinderturnen war. Kaum Absprachen. Hatte … nein, ehrlicherweise nicht zu hoffen gewagt, dass er Absprachen treffen würde, die irgendetwas regeln. Dementsprechend wurden diese Nicht-Hoffnungen auch nicht enttäuscht.

Am Nachmittag … tja, was haben wir da eigentlich gemacht? Ich weiß es nicht mehr. Weißer Fleck in meinem Gehirn. Irgendwann als Fred weg war, habe ich Abendessen gemacht – überbackenes Käsebrot. Lecker. Und anschließend Fridolin ins Bett gesteckt. Um 19.30 Uhr war Ruhe. Juhu.