Sorge dich nicht um das, was kommen mag,
weine nicht um das, was vergeht.
Aber sorge, dich nicht selbst zu verlieren, und weine,
wenn du dahintreibst im Strome der Zeit,
ohne den Himmel in dir zu tragen.
- Friedrich Schleiermacher -
Wenn ich das lese, könnte ich heulen. Vor Traurigkeit. Vor Verzweiflung. Hoffnungslosigkeit. Weil alles so dermaßen festgefahren ist, dass ich mich scheinbar (?!) nicht mehr selbst befreien kann. Ich bin gefangen. Am meisten in mir selbst. Etwas vom Leben zu erwarten ist doch nicht vermessen?! Zu erwarten, dass sich ein Ehemann um einen kümmert und sorgt, sich für mich interessiert, an meinem Wohlsein bemüht ist?! Ich habe mich ja auch bis zum Schluss für ihn angestrengt. Am Montag gab es ein 6-Gänge-Menü zu seinem Geburtstag. Selbst gekocht. Das wusste er auch zu schätzen. Mittlerweile habe ich den Eindruck, dass er mich nur noch bekämpft.
So, gestern abend habe ich 45 Minuten auf dem Laufband geschafft, danach noch ein paar Minuten Pseudo-Gymnastik (das ist einfach nicht mein Ding). Nachdem ich heute morgen im Sonnenschein schon den lieben Fridolin in den Kinderladen gefahren habe - mit dem Fahrrad vorbei an den vielen Stinke-Autos - schwinge ich mich jetzt gleich wieder auf das Laufband. Ich werde laufen ... bis ich dünn bin! Dann fliege ich nach Nepal und alles wird gut. Oder so.
Noch so was, was mich ärgert an mir selbst ist mein verdammter Umgang mit Geld. Mittlerweile gebe ich Geld für ein bescheuertes App von Facebook aus! Wie tief kann man sinken?! Stoppen, ich muss das stoppen!!
Junior kinderladenfertig gemacht
in den Kinderladen gebracht
Zeitung gelesen
65 Minuten Laufband - genial!!!
Sandspielsachen saubergemacht -> Sandkasten fertig
Treppen gewischt
Dachterrassen-Pause ohne Sichtschutz
Morgens und abends zu lesen
Der, den ich liebe
Hat mir gesagt
Dass er mich braucht.
Darum
Gebe ich auf mich acht
Sehe auf meinen Weg und
Fürchte von jedem Regentropfen
Dass er mich erschlagen könnte.
~ Bertolt Brecht ~
Danke, Fritz. Wenigstens einer!! Ja, ich muss auf mich acht geben. Nicht nur für dich. In erster Linie für mich. Aber es fühlt sich gut an, wenn da wenigstens einer ist, dem ich nicht wurscht bin. Ja, Fred bin ich wohl egal. Harte Erkenntnis. Traurig. Aber ich muss lernen, damit umzugehen, mich neu zu orientieren, mein Leben neu und vor allen Dingen selbst gestalten. Nur: wie macht man das? Ganz schön schwer!
Ha, der Witz an der Dachterrasse ist: erst lärmt's von der Baustelle rechts, in einer halben Stunde kommt das Kreischkind von links zurück - Entspannung ist das nicht. Aber wenigstens (herzer-)wärmende Sonne.
Ich hätte ja Lust, nachher nochmal auf dem Laufband zu laufen ... mal sehen.
Orientierung-suchende Grüße,
Friederike Fröhlich mit den Lärmschutzkopfhörern bäääääääh