Samstag, 19. März 2011

Es brennt ein Feuer

नमस्कार र नमस्ते!

Hier braut sich gerade etwas zusammen, das nicht gut ist: eine Mischung aus Missmut, Frust, Neid, Traurigkeit und und und. I see a bad moon rising. Und hier ist auch noch Vollmond. Na prost, Mahlzeit!

Süße Mail von Fritz bekommen. Ach Fritz, I miss you ....... Ich will auch zum Island Peak. म तिमीलाई धेरै धेरै माया गर्छु, मिस्तेर खत्री| म र तिमी - हामी सधैं।म पनि तिमी मलाई माया गर्छु?
Nachher werde ich Fred das ultimativ letzte Mal fragen, was jetzt mit dem Garten geschehen soll. Nein, ich war nicht bei dem Garten-Workshop, weil ich noch krank bin. Kopfkrank. Herzkrank. Seelenkrank. Fernwehkrank.

Fridolin wollte so gerne in den Sandkasten heute, weil die Sonne so schön scheint - draußen. Fred hat aber so viele andere Sachen zu tun und es geht ihm sowieso schon so schlecht (aus Prinzip schlechter als mir), also kann man wohl kaum erwarten, dass er den Sandkasten für seinen Sohn herrichtet. Dumm nur, dass Fridolin jetzt warten muss bis nächstes Wochenende, mindestens, denn unter der Woche muss Fred ja arbeiten, und wie soll er da nebenbei den Sandkasten machen, ohne zu kollabieren. Am nächsten Wochenende darf es dann aber nicht zu warm sein, und bitte auch nicht zu heiß. Naja, vielleicht mache ich das morgen ... mal sehen, wie oft ich mit dem Fahrrad zum Gartenbaumarkt fahren muss, bis der Sandkasten voll ist ............. . Aber der Satelliten-Reciever vom Fernseher passt hier oben und unten bei ihm und und und. Sehr wichtig. Pfff.

Ungut, ich sollte etwas gegen dieses Scheiß-Gefühl in mir drin tun. Nur was?! Ich bin zu schwach, um mich aktiv dagegen zu wehren. Ich WEIß, dass ich vielleicht eine Runde Fahrrad fahren sollte, mal um den Block laufen. Irgendwas. Ich schaffe es nicht.

Meine ex-beste-Freundin (Ex, weil sie sich immer raussucht, wer ihr im Moment am meisten nützt, um irgendwas zu erreichen - hab ich irgendwann nicht mehr mitgemacht) schwanger ist. Scheiße. Ich bin EIFERSÜCHTIG. Bescheuert? Ja! Aber ich kann nix dagegen tun. Noch dazu von einem Mexikaner. ICH habe sie eigenhändig in die 'mexikanische Gesellschaft eingeführt', weil sie nach Mexico kam, und keinen kannte, außer mir, die schon drei Jahre dort lebte. Ich bin statt nach Argentinien wieder nach D-Land, sie ist geblieben. Ähm, ja, ich hätte dort viele schicke Typen haben können (damals war ich schlank), aber ich bin zu Fred zurück. Und jetzt bin ich bei Fred, der sich im Ansatz(!) hin und wieder bemüht, aber ich denke an Fritz, und alles, was ich hätte haben können, und was ich verpasst habe und verpasse, und was ich habe, was ich nicht habe, und dieses verdammte Glück, das ich allen anderen Menschen ja eigentlich GÖNNE, nur ist dieses Glück sehr schwer erträglich, wenn man selbst gerade so gar nicht glücklich ist. Mein Problem. Ach ... !! Nein, ich bin kein grundsätzlich-eifersüchtiger Mensch. Aber auf manche Leute schon ... . Manchmal. Bei Fritz könnte ich das alles haben und noch viel mehr. Nein, wenige materielle Werte. Eine dreckige, versmogte Stadt mit Weltkulturerbe, ein Land, in dem es drei Stunden Strom am Tag gibt (wenn man nicht reich ist, und einen Generator besitzt, der einen Höllenkrach verursacht). Ein armes Land mit viel Armut. Die Menschen dort lachen über unsere Luxusprobleme, weil sie um das tägliche Überleben kämpfen. Ein Mann, der mich aufrichtig liebt. Aufrichtig? - "Der will dich doch nur benutzen, um nach Deutschland zu kommen." Bei Fred war ich mir auch sicher, dass er der Mann fürs Leben ist. Sicherheit. Was ist das schon?! Angst vor der eigenen Courage. Selbstzweifel. Und was soll dann mit Fridolin geschehen?!
Der Garten jedenfalls ... nachdem ich vor Kurzem ja das Angebot vom Garten-Mann ja aus Wut in 1000 Teile zerrissen hatte, weil Fred mal wieder nicht in die Pötte kommt, musste ich dort anrufen, um untertänigst um einen neuen Schrieb zu bitten. "Entschuldigen Sie, der Brief mit Ihrem Angebot ist versehentlich auf dem Stapel für den Aktenvernichter gelandet. Da ich Ihre Rechnung aber sehr gerne begleichen möchte, bitte ich Sie, mir diese noch einmal zu senden." - Relativ nah an der Wahrheit.

(Fred spielt gerade DRINNEN mit Fridolin Fußball. Bei DEM schönen Wetter. Und Fred schimpft das arme Kind, weil er grade seinen Duplo-Kran vom Regal geschossen hat. Kunststück, er hat ja auch nur 1,50 m Bewegungsfreiheit nach vorne und 1m zur Seite ... Der Garten wäre leer, und jetzt liegt nicht mal mehr Schnee auf dem Rasen, so dass irgendeiner der gelben Halme umgeknickt werden und abbrechen könnte.)

Also ... der Garten ... sieht einfach schrecklich aus, weil keiner was macht. Ich würde gerne, aber alleine KANN ich das eben nicht - wie soll ich denn bitte alleine einen Baum verpflanzen? eine Terrasse verkleinern? und mir fehlt endgültig das Geld dafür. Fred könnte, aber er hat von vornherein klargestellt "Ich habe ja schon gesagt, dass ich kein Gartenmensch bin." Was soll ich da noch sagen?! Jetzt habe ich das Angebot vorliegen, dass der Garten-Mann den Garten plant für uns, uns selbst DAS weiß Fred nicht. Was denn noch?! Der Punkt ist: wenn ich jetzt zu ihm gehe und sage, dass dies das ultimativ letzte Mal sein wird blablabla, und er wieder nicht in die Pötte kommt, dann MUSS ich Konsequenzen ziehen - und gehen. Viel mehr andere Möglichkeiten habe ich nicht. Genau genommen habe ich nicht mal die Möglichkeit, zu gehen.

SCHROTTIGER SCHROTTMIST, BLÖDER!
(ein Wahnsinnsfluch, vor dem die Welt zusammenzuckt, in Wahrheit aber der böseste, den Friederike Fröhlich jemals ernsthaft anwendet.)

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edit:

Nein, eigentlich hat das alles keinen Wert. Wieso sollte ICH zu Fred gehen, um zu fragen, was jetzt Sache ist mit dem Garten? Ich bin so oft auf ihn zugegangen (zu oft?!), dass es schon ermüdend war ... keine Antwort. Doch Antwort: "Mal schauen ... " irgendwas in die Richtung. Eigentlich müsste ER auf mich zukommen und sagen "Hey, machen wir das mit dem Garten-Mann" oder endlich NEIN! Selbst das würde mich mittlerweile erlösen. Irgendwas. Sein Argument ist immer "Das braucht Zeit, das was in vier Jahren kaputt ging, kann man nicht von heute auf morgen richten." Er übersieht dabei, dass für mich 'Zeit' sehr wohl ein sehr wichtiger Faktor ist, wenn nicht der alles entscheidende. Je länger dieses Drama dauert, desto mehr geht kaputt - bei MIR. Und dann?!

"Dinge, die man pflegt, gehen nie kaputt."

Fred war gerade hier, um zu erfahren, was 'jetzt schon wieder' los ist. Guter Zug von ihm. Ich mag jetzt aber nicht reden, wenn ich so gefrustet bin, um nicht zu riskieren, dass ich irgendwas Blödes sage aus meinem Frust heraus, das will ich auch nicht. Ich will doch nur endlich meine Seelenruhe.

"Merk auf dieses feine, unaufhörliche Geräusch; es ist die Stille. Horch auf das, was man hört, wenn man nichts mehr vernimmt."


Foodwatch:
1 Bircher Müsli (mittelgroß)
2 Käsebrote (mittel)
2 Teller Spaghetti mit Tomatensauce und Käse
1 kleine Portion Tiramisu
Trockenpflaumen


- Paul Valéry -