nach vier Tagen Urlaub in der Schweiz plus je einem Tag für An- und Abreise sind Fridolin und ich wieder auf dem harten Boden der Tatsachen gelandet. Schonfrist?! Bedingt. Bis auf Frida nicht wirklich, was aber daran liegt, dass ich mit ihr seit meiner Rückkehr noch keinen Kontakt hatte.
Der Stress ging schon vor Ort los, wohl, damit ich mich nicht zu sehr in Sicherheit wiegen würde. Unsere Anreise am Mittwoch verlief problemlos, wenn sie auch sehr anstrengend war. Die Unterkunft ... *****! Noch dazu 'Familienanschluss' für Fridolin. So verbrachte ich mit ihm ein paar schöne Tage, Donnerstag und Freitag, vollgepackt bis zum Rande mit Aktivitäten. Spontan lud ich Fred dazu ein, doch über das Wochenende zu uns zu kommen, was er nach einigem Hin und Her auch tat. Am Freitag fuhr er gegen Mittag gleich von der Arbeit aus los, das erste, was ich am Freitag Abend von ihm hörte, war "Scheiß Kaff ... blablabla ... ". In Biel war Fasnacht, unsere Unterkunft lag mitten im Zentrum, und deshalb waren ziemlich viele Straßen gesperrt, wehsalb es schwierig war, einen Parkplatz zu finden, und Fred einige Zeit rumkurven musste, bis er schließlich ins Parkhaus fuhr.
Am Samstag war Fridolin einigermaßen neben der Spur; er war die Tage zuvor, als ich alleine mit ihm war, komplett 'brav' und lieb gewesen, irgendwann musste das 'Monster' in ihm dann halt mal raus. Der Tag verlief insgesamt ganz gut, wir hatten Spaß, wenn es auch ob der vielen Ermahnungen etwas stressig war.
Der Sonntag schließlich stimmte mich wieder komplett auf meine Heimkehr ein: Fred wollte 'vormittags' starten, um zu Hause noch ein bisschen die Füße hochlegen zu können. Aus 'vormittags' wurde immer früher, ich hatte mir vorgestellt, dass wir einen noch einen schönen Vormittag gemeinsam verbringen würden, und Fred dann nach dem Mittagessen (meinetwegen schon früher als gewöhnlich) gemütlich gen Heimat aufbrechen würde. Die Lage spitzte sich zu, als Fridolin dann mit Papi nach Hause fahren wollte, weil er ihn ja lieb habe und bei ihm sein wolle, er aber auch gleichzeitig mit mir den Kinder-Fasnachtsumzug in Biel am Nachmittag sehen wolle, weil er mich ja auch lieb hätte. Armes Kind. Das Hotel war gebucht und bezahlt ebenso die Rückfahrt mit dem Zug, und ich hatte mich darauf gefreut, zusammen mit Fridolin am Montag schön zurück zu fahren und und und, deshalb wollte ich die bezahlten Leistungen auch in Anspruch nehmen. Angesichts der Tatsache aber, dass Fred sichtlich nach Hause wollte/nicht bei uns/mir sein wollte/seine kostbare Zeit nicht mit mir/uns vergeuden wollte, sondern lieber sein Individuum stärken wollte, war ich aber schon kurz davor, einzuknicken, und zu sagen: "ICH breche alle Zelte ab und verzichte auf alles", um nicht weiter an dem armen Kind zu zerren, aber Fridolin wollte ja auch Fastnachts-Umzug sehen, und er wollte eben uns BEIDE als Eltern haben. Das versteht Fred einfach nicht. Es geht mir, ja schon noch um mich, nur immer zuerst um Fridolin. Meine Güte, was will Fred denn mit diesem Ego-Tripping erreichen?! Ist er jemals wieder gewillt, im FAMILIENSINNE zu handeln? Erzwungenermaßen ist Fred dann mit uns in eine kleine Gemeinde am Bieler See gefahren, wo wir erst ein bisschen spazieren gingen, und dann Mittag aßen. Danach fuhren wir nach Biel zurück und Fred nach Hause. Stimmung: Katastrophal!
Dieses Posting trifft nicht ganz den Nagel auf den Kopf. Vielleicht schreibe ich später noch etwas dazu. Seit Tagen habe ich nicht mehr gescheit geschlafen, ich wache gegen 23.30 Uhr auf, schlafe dann bis gegen 2 Uhr, 2.30 Uhr, wache auf, döse noch ein bisschen, und gegen 4 Uhr ist die Nacht zu Ende. Nicht wirklich prickelnd. Dazu kommt augenblicklich der Lärm von gegenüber ... dort wird ein Haus kernsaniert. Jippieh. Mittagspause?! Fehlanzeige. Am hefigsten ist aktuell aber der Schmerz in den Nieren, der sich nur durch 'Metamizol' ertragen lässt. Metamizol, übrigens, "ist ein Pyrazolon-Derivat und Schmerzmittel aus der Gruppe der nichtsauren Nichtopioid-Analgetika. Es besitzt unter diesen die höchste analgetische (schmerzlindernde) und antipyretische (fiebersenkende) Wirkung", zugleich macht es verdammt müde und benebelt. Das habe ich exakt für diesen Schmerz verschrieben bekommen, wird übrigens eingesetzt bei akut starken Schmerzen nach Verletzungen oder Operationen oder bei Tumorschmerzen. Nicht witzig. Heute Nachmittag wäre auch Capoeira mit Fridolin, das muss aber leider Fred für mich übernehmen, da diese verfluchten Nieren mich fertig machen.
Vor drei Wochen (synonym für 'vor einiger Zeit') hatte ich schon angesprochen, Fridolin's nahenden Geburtstag mit der Verwandtschaft in einem Freilandmuseum verbringen zu wollen. Das wäre ganz in Fridolin's Sinne, und wir hätten hier nicht so viel Arbeit mit Kaffee und Putzen und allem, zumal sich Fred's gesamte Verwandtschaft hier (trotz liebevollstem Staatsakt für Fridolin's letzten Geburtstag - ich hatte tagelang zuvor die Deko für den Tisch gebastelt, Kuchen gebacken, das Haus geputzt und geschmückt) sowieso nicht willkommen fühlt. Jetzt, da ich das fix machen wollte, muss natürlich diskutiert werden ... Fridolin würde sich doch freuen, wenn ihn seine Verwandtschaft besucht blablabla. Nun ja, dazu hätten sie die gesamten 364 Tage VOR seinem Geburtstag auf Zeit gehabt, wenn sie das denn gewollt hätten. Für Fridolin ist das Freilandmuseum im Übrigen etwas sehr Besonderes und wir feiern den Geburtstag schließlich für Fridolin und nicht für Fred's Verwandtschaft! Wie gesagt, letztere wäre die 364 Tage zuvor herzlichst eingeladen gewesen, herzukommen und mit Fridolin zu spielen etc etc.
Ach ja, zwischenzeitlich habe ich einen neuen Termin für eine Eheberatung gemacht. Fred möchte gerne bei dem alten Eheberater weitermachen, ich fühle mich dort weder wohl, weil nicht als Person angenommen, noch sehe ich irgendeinen Sinn darin, DORT weiterzumachen, wenn der Eheberater Fred als Individuum stärkt, und ich mit meinen Bedürfnissen auf der Strecke bleibe und ich das Gefühl habe, Fred bewegt sich immer weiter von mir weg. Oder ist das etwa das Ziel der Ehetherapie? Ich hatte eigentlich das Gefühl, mich Fred wieder mehr öffnen zu können, und wollte diese Gefühle positiv für uns als Familie einsetzen.
Außerdem regt mich dieser ganze Atomscheiß in Japan auf!
Übrigens ... die letzten Tage habe ich - trotz Rösti, viel schweizer Käse und ganz gewiss keiner Fasten-Ernährung - über 1 kg abgenommen. Bewegung: viel, aber definitiv nicht mehr als in Deutschland auch. Essen: gleichbleibend, sogar mehr. Nicht wirklich gesünder, im Gegenteil. Woher kommt's?!
Sorry, ich bin gerade etwas durch den Wind.
Friederike Fröhlich