langsam wird mir alles viel zu viel.
Nach einem sehr kurzen Telefongespräch mit Hannes gab es noch kurz SMS-Wechsel.
So langsam komme ich mit diesen ganzen Mega-Baustellen an meine Grenzen. Stellenweise merke ich, dass ich über mich hinauswachse, und Dinge sage und tue, die ich vor meiner Therapie so noch nicht hätte leisten können. Ja, mein Umgang mit Frida, Hannes und Fred zeugt das ein oder andere Mal von menschlicher Größe, sagt Herr Klavier. Und ich glaube, damit hat er recht.
Dem großen Fridolin geht's gut bei Frida. Sie machten gerade ein Ritterturnier mit den Playmobil-Figuren, nachher geht's ins Schwimmbad. So schön, ihn zu hören. Und er hat ja anständig telefoniert!!
Der kleine Fridolin hat heute Nacht sein Laufrad als Pipi-Ecke umfunktioniert. Na klasse! Habe es jetzt ausgewaschen, und ein paar kleine Veränderungen im Käfig vorgenommen. Wenn's wieder trocken ist, kommt es in eine andere Ecke vom Käfig. Sein Sandbad steht jetzt an Stelle des Laufrads, hoffentlich checkt er jetzt, was er da machen soll. Immerhin ist er schon mal reingehüpft. Ach ja, trinken klappt jetzt auch, und nachdem ich die kleine Holzbrücke an eine andere Stelle gerutscht habe, hat er sich dort untendrunter gleich sein Nest zum Schlafen eingerichtet, anstatt sich hinter das Laufrad zu quetschen. Bis ich ihn handzahm habe, wird's wohl noch eine Zeit dauern. Bis jetzt hat er große Angst vor meiner Hand. *schnief*.
Viel fehlt wahrlich nicht mehr, bis ich meine persönlichen Grenzen des Erträglichen erreicht habe. Irgendwann ist es einfach genug. Aus, reicht. Grenzgänger bin ich nun eigentlich nicht (im Sinne der Borderline-Persönlichkeitsstörung). Jedoch überschreite ich schon gerne Grenzen, um von einem Land ins andere zu gelangen. Ich bin nicht daran interessiert, mich selbst kaputt zu machen, deshalb muss ich rechtzeitig mein Handeln so an die sich verändernden Gegebenheiten anpassen, dass ich gut zu mir sein kann, auch wenn das bedeutet, ein ätzend langsames Tempo einzuschlagen. Ich kann mir nicht mehr leisten, mich kaputt zu machen, ich bin kein Verschleißteil.
Aber meine Kraft schwindet dahin ... ohne dass ich irgendwas dagegen tun kann. Oder soll ich etwa die Verbindung zu allen Menschen kappen, die mir nicht gut tun?! Das kann's doch auch nicht sein. Schonend mit meinen Ressourcen umgehen. Anstrengend. Ausgelaugt. Ausgebrannt. Zu allem Psycho-Stress kommt eine weitere miserable Nacht hinzu. Durch die Gedanken bin ich erst sehr spät eingeschlafen, aber noch früher durch ein riesiges Gewitter aufgewacht, ausserdem habe ich Kopf- und Zahnschmerzen.
Hannes hat noch eine halbe Stunde Zeit, dann muss ich das Handy ausmachen, sonst gehe ich kaputt. Wenn er ernsthaft was von mir will, kann er mich nicht kaputt machen, so aber gehe ich kaputt. Das darf ich nicht zulassen.