Freitag, 1. Juli 2011

Fun!

Es gibt einen Menschen, der mal erkannt hat, WIE verdammt klein ich mich fühle, der mich 'kleine Paulina' genannt hat, und das tat sooooo gut. Nicht PAULA, nicht PAULINA, sondern 'kleine Paulina'. Ok, der Mensch hat sich zwar als Grusel-Mensch herausgestellt, als eine einzige Katastrophe   , aber das ist egal. 'Kleine Paulina' war gut.

Für's 'Licht am Ende des Tunnels' ist es gefühlsmäßig noch zu früh. Aber es geht gerade zumindest mal nicht bergab. 'Licht am Ende des Tunnels' habe ich schon so oft gedacht zu sehen, und dann war's wieder nix. Lieber jetzt einfach mal das ruhigere Fahrwasser fühlen, genießen, in mir aufnehmen, solange wie es sich gut anfühlt, und wenn ich bereit dazu bin, in irgendeinen Hafen einlaufen, in dem Platz für mich ist, sprich: das Licht am Ende des Tunnels. Versteht das jemand?!

Die Zeiten ändern sich, gleichzeitig verändert die Zeit selbst den Lauf der Dinge. Ich habe mich verändert von einem Menschen, der eigentlich ganz zufrieden war, ja ich kann behaupten, nach allem, was war mit meiner manischen Depression, habe ich in mir selbst geruht. Durch die Dinge, die danach passiert sind, die Gefühllosigkeit, die Eiseskälte, habe ich mich verändert in eine Richtung, die mir ganz und gar nicht gut getan hat, weit weit weg von mir selbst, ich bin blässer und blässer geworden – fading away. Der große universelle, Schmerz ist in mir drin, diese lähmende Angst, diese Eiseskälte, diese Verletzunge, die dauernde Ablehnung - ich bin noch nicht in der Lage, den Schmerz zu vergessen, und das nicht mehr zu spüren, was der Schmerz mit mir gemacht hat. Ich bin aber dabei, dieses omni-präsente schlimme Gefühl zu verwandeln. In was genau, weiß ich noch nicht. Paulatinamente. Ich wunder mich nur immer wieder, wie andere Menschen das aushalten, allen voran Fred und Frida.

To all the people I have been trying to reach, an alle Menschen, die ich im Laufe meines Lebens versucht habe irgendwie zu erreichen, bei denen ich versucht habe, mit meiner Liebesfähigkeit zu landen, die ich versucht habe zu berühren, denen ich so viel zu geben bereit gewesen wäre, die meine Schwäche gespürt – und ausgenutzt haben. Gerade eben, nach dem wunderschönen Besuch eines so lieben Menschen gestern, und dann der SMS gerade eben … feels like sailing home again ‚cross the sea. Ich finde meinen Weg zu mir selbst, auch wenn ich zu mir selbst über ein vom Sturm gepeitschtes Meer fahren muss, auf dem die ein oder andere Welle mich zum Kentern zu bringen droht, und es vielleicht fast geschafft hätte. Stormy waters.

[Der Einfachheit adaptiere ich hier jetzt die Namen aus meinem Blog: Fred = mein Mann, Frida = meine Mutter, Fridolin = mein Sohn und ich bin das kleine Ich-Bin-Ich)

Immer schon wollte ich jemandem nahe sein … Fred, Frida und so vielen anderen Menschen. Das, was Herr Klavier mir beschrieben hat. Meine große Liebesfähigkeit, mein Fühler-Ausstrecken, das so sehr verletzt worden ist, das auf so wenig Liebesfähigkeit in meine Richtung gestoßen ist. Dabei ist es doch gar nicht so schwer, mich lieb zu haben?! Ja, ich bin immer und immer auf Fred zugeflogen, auf Frida zugeflogen, um bei ihnen zu sein, um frei zu sein. Ich habe immer darum gekämpft, dass sie mich hören, dass sie mich wahrnehmen, dass mich überhaupt jemand wahrnimmt.

Mal zu spüren, dass ein anderer Mensch mich MAG, um meiner selbst willen … . Phasenweise war ich schon kurz davor, mich selbst aufzugeben. Warum sollte ich auch glauben, dass MICH ein Mensch ernsthaft gerne haben könnte?!
Ja, viel hätte nicht mehr gefehlt, und es wäre irgendwas mit mir passiert, dann wäre ich auch abgestorben wie eine Koralle. Steif. Hart. Zwar nett anzusehen von der Fassade her, aber gefühlsmäßig TOT, kein Innenleben mehr. Zwischenzeitlich war ich nicht mal mehr in der Lage, zu weinen. Das kommt erst jetzt ganz langsam wieder. Gerade im Augenblick tut einfach das Weinen gut. Die Erleichterung. Die Freude. Das Glück. Die Wut. Die Trauer. Die vielen Gefühle.

So lange habe ich versucht zu landen, indem ich gegeben habe … und dieser Mensch ist einfach DA, holt mich da ab, wo ich BIN … eingeigelt, zu Hause. Ich musste noch nicht mal aus eigenem Antrieb irgendwo hin gehen. Er hat mich abgeholt aus meinem Iglu. Iglu … Wortspiel. Trifft den Nagel auf den Kopf. Hier herrscht gefühlsmäßige und zwischenmenschliche Eiseskälte. Keiner kommt an Fred ran. Und Iglu in Anlehnung an ‚mich einigeln‘.

Ein Mensch, der meine Bedürfnisse wahrnimmt … und nicht nur das … sogar drauf eingeht. Ohne Abstriche. Das mit dem Geschenk für Fridolin … einfach zwei Playmobil-Ritter. Nix Süßes. Er hat mir zugehört, dass ich nicht mag, wenn Fridolin Süßigkeiten bekommt, weil er eben gegen manche Sachen allergisch ist irgendwie. Er hat das respektiert, und hat die Playmobil-Ritter mitgebracht. Nicht zu klein und nicht zu groß.

So sehr habe ich mich danach verzehrt, dass mich jemand sieht, dass mich jemand wahrnimmt, und nicht nur wahrnimmt, dass jemand MICH in dieser eiskalten Masse rauspickt, dass jemand sich freut über das, was ich zu geben in der Lage bin, und nicht daran herum kritisiert. Und mir auch was zurück gibt, zwischenmenschliche Nähe, Zuneigung, Wärme in einer eiskalten Welt, in der ich sprichwörtlich Gänsehaut bekam das ein oder andere Mal, obwohl es draußen so sehr heiß war. Jemand, der mir von seinen Gefühlen erzählt, von seinen Ängsten, der mir von sich erzählt, der mich dabei ansieht. Nicht benutzt.

Make me immortal with a kiss. Magischer Satz.

Was Fred betrifft, von meiner Seite aus haben wir nur dann eine Chance, wenn er mir wieder das Gefühl geben kann, dass ich ihm wichtig bin, wenn er mir dieses Gefühl geben will. Wenn nicht, dann soll er endlich sagen, dass es von ihm aus nicht mehr geht, dann habe ich etwas Greifbares. Dann hänge ich endlich nicht mehr in der Luft und werde herumgeschleudert von seinen ‚Launen‘. Dann weiß ich, dass all dieses Leid ein Ende haben wird, denn dann weiß ich wieder, worum ich kämpfen kann. Dafür, dass alles gut wird für Fridolin und mich.

Jetzt fehlt nur noch jemand, der mich in den Arm nimmt, jemand der mich nicht nur psychisch berührt, der nicht nur meine Seele streichelt, sondern auch mich, der mich in den Arm nimmt, meine Angst spürt, und darauf reagiert, der mir sagt „Don’t worry, la?“ Franz. Dabei geht's mir jetzt, in diesem einen Augenblick gar nicht um Liebes-Liebe, sondern in erster Linie um Liebe, Wärme, Nähe, Zuneigung im Allgemeinen. Später wieder um Liebes-Liebe.

Wenn Fred noch da ist, wenn ich wieder da bin, wo ich über lange Zeit mal glücklich und zufrieden war, ungeachtet der Dinge, die um mich herum passiert sind, NÄMLICH IN MIR SELBST, DANN können wir es nochmal versuchen, Fred und ich.

Was den Tag gestern angeht ... ich hätte den ganzen Tag weinen können, weil ich mit soviel Freude irgendwie gar nicht mehr umgehen kann. Am Liebsten hätte ich diesen Menschen permanent in den Arm genommen. Fred war schon leicht bedröppelt, dass ich jetzt offensichtlich jemanden habe, der zufällig (hahahaha) drei Tage Urlaub in meiner Nähe macht, und es war gut, dass ich nicht eingeknickt bin, und ihn doch gefragt habe, ob er mit will. Der Mensch ist wegen MIR gekommen, und nicht wegen ein bisschen oberflächlichem Family-Fun. Danach waren wir noch was essen hier in der Nähe. Ich muss dazu sagen, er hatte zwei seiner drei Kinder dabei und ich meinen Sohn, er selbst ist frisch geschieden. Seine Frau hat ihn mit drei Kindern sitzen gelassen für einen Anderen und zieht einen regelrechten Scheidungskrieg durch, dazu ist er schwer krank, also hat er auch ein ordentliches Päckchen zu tragen. Berührt mich auch, als seine ältere Tochter (10 Jahre) was gesagt hat von "wie eine richtige Familie", Mann, Frau und drei süße Kinder im Alter von 10, fast 6 und 4. Das hat sich auch schön angefühlt, als wir hinterher noch beim Essen waren, hat die jüngere Tochter Bratwürste mit Pommes bestellt, da schaute die Bedienung mich an, so von wegen, ob das in Ordnung gehe, weil sie wohl gedacht hat, wir wären eine Familie.

Und das Schönste ist das Gefühl, dass er nicht nur gegeben hat, sondern dass es ihm auch gut ging mit mir.

Wow.