Montag, 18. Juni 2012

Gone camping!

Guten Morgen, liebe Sackgasse,
liebe Mitleserinnen und Mitleser,

seit gerade eben bin ich alleine. Fred und Sohni sind in den Urlaub gefahren. Ich habe mir fest vorgenommen, beim Abschied nicht zu weinen, und es auch geschafft, weil ich Fred soweit vertraue, dass er auf Fridolin aufpassen kann. Es gibt zwar viel zu meckern, aber es gibt auch viele Väter, die sich weniger kümmern ... ach, egal jetzt. Ich freue mich darauf, die nächsten zwei Wochen viel Zeug für MICH erledigen zu können, das erleichterte mir den Abschied enorm!! Am allermeisten aber freue ich mich, wenn Fridolin wieder DA ist!!!

Ich habe mir vorgenommen, es mal mit einem 8-h-Arbeitstag zu probieren. Hier zu Hause, damit mal was vorwärts geht. Feste Schlafenszeiten. Innerhalb meines Arbeitstages gönne ich mir selbstverständlich Pausen. Entspannungszeiten sind auch fest eingeplant. Dann werde ich das Haus mal in einen tadellosen Zustand bringen, mit Entrümpeln bin ich noch LANGE nicht fertig, Garten etc!!! Ich denke halt, wenn ich hier zu Hause mal wieder schaffe, täglich was für ein paar Stunden am Stück was zu tun, dann sollte ich das irgendwann mal wieder hinbekommen mit Arbeit!!!! --> muss!!!!
Feste Bestandteile meines "Arbeitstages" werden sein:
Sackgasse schreiben,
lesen,
Sport,
Haushalt,
entrümpeln
und was sonst noch so anfällt.

Acht Stunden am Stück mit Pausen, normaler Arbeitstag eben, danach habe ich aber auch Feierabend.


So, nun erst mal Nachtrag letztes Wochenende:
Am Samstag morgen hatte ich erst mal Stress mit Fred, weil er Fridolin für 30° C draußen lange Hosen angezogen hat ... dunkle, enge Jeans ... jummy. Damit er im eigenen Saft schmoren kann, oder wie? Dazu Socken und geschlossene Schuhe. Ja sorry, da erlaube ich mir, mein Kind vor dem Erschwitzen zu retten, und was zu sagen ... .
Dann sollte ICH hier packen und da packen für Fred's und Fridolin's Urlaub, mit dem ich gar nix zu tun habe ... .
Dann war Fred eigentlich für Sohni zuständig, hat ihn aber alleine am Frühstückstisch sitzen gelassen, um seine Sachen zu erledigen. Ne, also ... . Selbstverständlich lasse ich das Kind doch nicht alleine am Tisch sitzen, wenn er noch gar nicht fertig gegessen hat, auch wenn ich nicht dran bin. Was soll das?!
Dann saß ich da, konnte aber meine Sachen halt NICHT erledigen.
Ich muss dazu sagen, wir haben feste 'Zuständigkeitszeiten' für Fridolin, er weiß immer, wer wann für ihn verantwortlich ist - klare Absprachen. Klappt ganz gut, allerdings erlaube ich mir, mich einzumischen, wenn mein Kind bei 30°C lange Hosen anziehen muss, wenn ich sehe, dass Fred ihm nur Convenience-Essen vorsetzt und so Zeug, beziehungsweise helfe ich Fred auch mal (wenn seine Waschmaschine grade fertig ist, wenn ich meine Wäsche anmache, hänge ich seine eben schnell auf), versuche ich, mit ihm zusammenzuarbeiten, an einem Strang zu ziehen, ansonsten halte ich mich RAUS, habe ich nix mehr mit zu tun.

Also ... irgendwann sind die zwei weg gefahren (Firmung), dann habe ich meine Sachen schnell weiter gepackt. Fred weiß von Hannes, keine Spielchen, keine Lügen meinerseits, er wusste auch, dass ich mit Hannes zum Zelten gehen würde. Ehrlich währt am längsten, auch wenn die Situation ... nun ja.

Fertig gepackt, und ab. Um 9.15 Uhr ging's los, Hannes stand schon da und wartete auf mich. Dann sind wir nach Wunsiedel gefahren, zu einem schönen Campingplatz unterhalb einer Burg - um festzustellen, dass der Campingplatz dort von den Betreibern verlassen wurde. Der Parkplatzwärter der Burg unweit von dort empfahl uns dann einen Campingplatz in der Nähe, wo wir dann auch unser Zelt aufgeschlagen haben. Danach wieder zurück zur Burg, wo wir geparkt haben, um dann 7 Stunden zu laufen - das! tat! einfach! nur! gut!
Dort gibt es ein Felsenlabyrinth, das wir besucht haben, danach noch wieder zu verschiedenen Aussichtspunkten, inklusive Klettereinlagen - stark!! Ich glaube, wenn ich irgendwann dünn bin (Sickerwitz), würde mir das auch Spaß machen, also so richtig, mit Hannes zusammen. Wir wollen was ZUSAMMEN machen, gemeinsam aktiv sein. In seiner Ehe war das auch so wie bei mir. Irgendwie haben wir uns gesucht und gefunden. Abends saßen wir dann am See, und haben jeder einen Sanddornschnaps und ein Schwarzbier getrunken, die hatte ich aus Zingst mitgebracht, da waren wir ja gemeinsam. Ich trinke jetzt nicht wirklich oft Alkohol oder so, ab und an, alle sechs - acht Wochen vielleicht mal ein Bierchen, aber wenn, dann genieße ich das ... so auch dieses. Mit Hannes zusammen zu sein, war einfach nur ... wunderwunderwunderschön.
Kein 'Konsumzwang' - sonst sind wir ja immer noch darauf angewiesen, dass wir in eine Kneipe gehen, in ein Restaurant, in ein Hotel, Kino oder oder oder oder. Und was soll ich sagen, es war so schön. Ich brauche das so sehr. Mir hat das so gefehlt, auf diese Weise mit einem Menschen zusammen zu sein. REDEN (ungleich labern), was gemeinsam TUN, zusammen SEIN.
Am nächsten Morgen haben wir schön gefrühstückt, ich hatte mit Sohni zusammen Muffins gebacken, Hannes hat Obst mitgebracht,
danach sind wir 4 km um den See gelaufen,
dann gemütlich gen Heimat gefahren.
Auf dem Weg haben wir noch in einem Forst gehalten, um dort auch noch einen kleinen Spaziergang zu machen, Walderdbeeren pflücken, und einfach gemeinsam was machen eben, bevor wir nach Hause sind. Muss ja nicht alles immer Geld kosten, KANN nicht alles immer Geld kosten müssen, wir sind beide nicht Krösus und Kröseline.
Ein einfach nur wunderschönes Wochenende, das nach Wiederholung schreit!!!

Ja, das IST Liebe, und nicht nur Beziehung, weil Verzweiflung. Ich habe viele Menschen lieb, sagt sich relativ schnell. Aber 'Ich liebe dich' habe ich bis jetzt erst zu Fridolin gesagt und nun zu Hannes, weil ich es so empfinde.

So, lesen!!

Schöne Grüße,
Paulina