Freitag, 15. Februar 2013

Den Alltag anhalten

"Kinder des Krieges - Wenn der Vater zu den Feinden gehört", der erste iPod des Tages.

 
Fastenzeit - Ja, Hannes hat mir die Kirche, und den Glauben zurückgebracht. Von vielen Seiten höre ich derzeit 'Glauben'. Vor über einem Jahr, als ich mal bei der Telefonseelsorge angerufen habe, erzählte die Frau da mir was von 'ich müsse glauben, dann würde alles gut'. Damals habe ich das abgetan. "Ich glaube nicht." Als ich von zu Hause ausgezogen bin, war die wichtigste Frage meines Großvater's, der jetzt auch schon fast 10 Jahre gestorben ist, ob es in der Nähe von da, wo ich jetzt wohne, eine Kirche gäbe. Auch meine Tante fängt immer wieder von Gott an. Danach dieses Erlebnis am 1. Weihnachtsfeiertag in der Kirche, bei dem ich gemerkt habe, dass mir das tatsächlich gut tut. Glauben zu können.
 
Noch wichtiger als die Adventszeit ist die Zeit zwischen Aschermittwoch und Ostersonntag - die intensivste Zeit im ganzen Kirchenjahr. Ich möchte mich darauf einlassen, und mich verwandeln lassen, neu werden. Metamorphose. Diese Zeit, die Fastenzeit, dauert 40 Tage, in der sich gläubige Christen auf das Osterfest vorbereiten. Mir ist klar, dass ich mich auf dieser 'Reise zu mir selbst' mit meinen eigenen dunklen Seiten, mit dem Leiden, dem Scheitern und der Endlichkeit meines Lebens konfrontiere. Wenn ich diese Zeit bewusst miterlebe, dann sehe ich aber auch Hoffnung, Zuversicht und Lebendigkeit.
 
Dabei möchte ich die Fastenzeit nicht als eine düstere Zeit erleben, sondern wieder die Lust bekommen, selbst zu leben, unabhängiger zu werden, und klarer in meinem Inneren. Schade, dass ich am Aschermittwoch verpasst habe, in die Kirche zu gehen.
 
Ich begebe mich auf einen Weg des Innehaltens im Alltag, der Reinigung, Befreiung, und Neuwerdung. Gut, dass ich das mit dem Glauben wiedergefunden habe!
 
Gestern habe ich schon in verschiedenen Läden nach Dekoration für Ostern gesucht. Das werde ich wieder ähnlich schön gestalten wie Weihnachten. Mal sehen, was ich da noch so finde.